Wiener und Berliner Philharmoniker musizieren gemeinsam Septett ohne Bodenhaftung

Düsseldorf · Philharmonix bei „Klassik ohne Grenzen“ in der Tonhalle.

 Philharmonix

Philharmonix

Foto: Max parovsky/Max Parovsky

Bach und Queen – das geht doch wohl so wenig zusammen wie Berlin und Wien. Wenn hier jedoch aus dem C-Dur-Präludium auf frappierende Weise die „Bohemian Rhapsody“ ersteht, dann sind sieben Musiker aus den Philharmonischen Orchestern aus Wien und Berlin zugange: Philharmonix. Am 24. Januar zu erleben in der Tonhalle.

Das Klischee stellt sich die Mitglieder der beiden Weltklasse-Orchester als Dauer-Rivalen vor, die im Streben um die Krone der Klassik wie Feuer und Wasser auf- und miteinander reagieren. Mitnichten. Und im Gegenteil. Denn die sieben Leute, die seit ein paar Jahren unter dem Namen Philharmonix nicht nur Bach und Queen, sondern so ziemlich alles, was sich Musik nennt, auf den Kopf stellen und neu zusammensetzen, finden ganz wunderbar einträchtig zusammen. Thilo Fechner (Viola), Daniel Ottensamer (Klarinette) und Ödön Rácz (Kontrabass) entstammen den Wiener Philharmonikern, Stephan Koncz (Violoncello) und Noah Bendix-Balgley (Violine) kommen aus dem Berliner Hochglanzorchester. Zusammen mit dem Pianisten Christoph Traxler und dem Geiger Sebastian Gürtler elektrisieren sie auf Anhieb die internationale Musikszene. Für das Album „The Vienna Berlin Music Club Vol. 1“, auf dem sie ihre Art zu musizieren auf die Spitze treiben, holten sie sich gleich mal den „Opus Klassik 2018“. Dieses Jahr plant die Deutsche Grammophon die Fortsetzung.

Philharmonix haben (und machen) vor allem Spaß.  Am Ungehörigen. Am Unerhörten. An der eigenen Virtuosität und Perfektion. Wenn die Jungs auf der Bühne sitzen (Kontrabassist Ödön Rácz steht natürlich) fliegen die Fetzen. Da bleibt kein Fuß auf dem Boden, kein Hosenboden auf dem Stuhl, kein Mundwinkel ungewitzt. Und diese eigenwillig gewürzte, provokant arrangierte Mischung aus 30 Prozent Klassik, 20 Prozent Jazz, je 15 Prozent Folk, Pop und Latin sowie einem kleinen Rest anderer Stile findet unmittelbar über die Rampe in Ohr, Herz und Zwerchfell des Publikums. Philharmonix scheinen also wie gemacht für das „Klassik ohne Grenzen“-Format der Tonhalle. Dafür stehen neben der fast schon programmatisch gemeinten Queen-Hymne „Don’t Stop Me Now“  walzerseliger Strauß, swingender Beethoven, jazziger George Gershwin und tänzelnder Bartók, aber auch ein auf swingenden Pfoten daherkommender  „Pink Panther“ oder ein smarter „Englishman in New York“.

Info Philharmonix, Donnerstag 24. Januar, 20 Uhr, Tonhalle
Karten (39 / 29 / 19 Euro, Schüler 7 Euro) über Tel. 0211 899 61 23 oder bei konzertkasse@tonhalle.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Tobias Schegerer präsentierte beim ersten „Buch-Talk“
Was Düsseldorf liest
In der Stadtbücherei stellten Düsseldorfer ihre Lieblingsbücher vorWas Düsseldorf liest