Eintritt ins Theater wird teurer Ärger wegen neuer Preise am Düsseldorfer Schauspielhaus

Düsseldorf · Langjährige Abonnenten werden vom Düsseldorfer Schauspielhaus mit gestiegenen Ticketpreisen überrascht. Die Erhöhung hat mit dem wechselnden Spielort zu tun.

 Das Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz wird derzeit saniert. Es wird aber trotzdem weiter bespielt.

Das Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz wird derzeit saniert. Es wird aber trotzdem weiter bespielt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Damit hatten die langjährigen Abonnenten des Schauspielhauses nicht gerechnet: In einem Brief teilte das Theater mit, dass die Ticketpreise mit der nächsten Spielzeit „moderat“ steigen werden.

Im beiliegenden Abo-Vertrag wurde ihnen jedoch für ihr Wochentagsabo für zwei Personen in Reihe zehn ein Preis von insgesamt 493 Euro angekündigt. Für dieselben Plätze im Central zahlen sie bisher 390 Euro. Das wäre ein Preisanstieg von mehr als 25 Prozent. „Moderat finden wir das nicht“, sagen die Abonnenten.

Beim Schauspielhaus ist zu erfahren, dass die Erhöhung in diesem Fall mit einer Verschiebung der Preiskategorien beim Rückzug des Theaters von der Ausweichspielstätte Central in sein Stammhaus am Gustaf-Gründgens-Platz zu tun hat.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Als Wilfried Schulz 2016 seine Intendanz in Düsseldorf antrat, entwickelte er mit seiner Geschäftsführerin Claudia Schmitz ein neues Preissystem. Das Theater musste damals ins Central umziehen und senkte in vielen Kategorien die Preise – auch um den Zuschauern wegen der provisorischen Spielstätten entgegenzukommen.

Außerdem wollte man im mittleren Preissegment ein besseres Angebot schaffen. So wurden mit dem Antritt von Schulz die Karten für die ersten Reihen im Theater teurer. Dafür gab es nun mittlere Kategorien von 34 und 24 Euro, wo es zuvor nur Tickets für 36 und 31 Euro gegeben hatte. Die Preise für die günstigste Kategorie wurden von 15 auf 14 Euro gesenkt.

Außerdem legte das Theater ein neues Netz von Preiskategorien über den Saalplan. Unter den Vorgängern von Schulz reichte die teuerste Kartenkategorie von Reihe eins bis Reihe zwölf. Im Central müssen die Zuschauer nur bis Reihe sechs die höchsten Preise zahlen. Die Abonnenten aus Reihe zehn kamen also in den Genuss eines doppelten Preisvorteils. Die Karten wurden günstiger, und sie rutschten von Preiskategorie eins in die günstigere Kategorie zwei.

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Nun geht es mit der nächsten Spielzeit zurück ins Stammhaus, und Reihe zehn wird in einer neu geschaffenen Preisstufe liegen. Damit wird es für die Abonnenten teurer als im Central, aber günstiger als vor dem Umzug des Schauspielhauses an den Bahnhof.

In der Zeit vor der Intendanz Schulz hätten die beiden Abonnenten laut Theater für ihre Karten mehr als 550 Euro zahlen müssen. „Auch bei den Abonnements steigen die Preise moderat um durchschnittlich sieben Prozent“, sagt Schauspielhaus-Geschäftsführerin Claudia Schmitz. „Zudem zahlen die meisten Abonnenten auch in der kommenden Spielzeit weniger, als zu der Zeit vor dem Umzug ins Central.“

Die aufgebrachten Abonnenten konnte diese Erklärung beruhigen. Sie sind seit mehr als 30 Jahren Besucher des Schauspielhauses und haben viele positive Erfahrungen gemacht, etwa wenn es darum ging, Karten aus dem Abo auf einen anderen Termin zu verlegen. Allerdings bleibt für sie der Wermutsstropfen, dass sie ab der nächsten Spielzeit deutlich mehr zahlen oder weiter hinten sitzen müssen. Die nächst günstigere Kategorie für mittlere Plätze läge für sie vier Reihen weiter zurück. „Das ist ein großes Stück, wenn man sich an eine andere Sicht gewöhnt hat“, finden sie.

Das Schauspielhaus empfiehlt Zuschauern, die Fragen zu ihren künftigen Abo-Sitzplätzen haben, das Abonnementbüro zu kontaktieren per Mail unter: abo@dhaus.de oder telefonisch unter der Nummer 0211 363838.

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