Düsseldorf Große CSD-Parade über die Kö

Düsseldorf · Mit einer fast dreistündigen Parade über die Königsallee, durch die Altstadt bis zum Johannes-Rau-Platz feierten Schwule und Lesben am Sonntag den Höhepunkt des zehnten Christopher-Street-Days in der NRW-Landeshauptstadt. Mit Musik und bunten Kostümen zogen gut 25 Wagen und Fußgruppen über die Straßen. So hatte sich Travestie-Original Käthe Köstlich in ein rotes Kleid gezwängt und trug passend dazu eine Federboa und Kopfschmuck aus Schaumstoff. "Umziehen und Make Up dauern kaum eine halbe Stunde", sagte Köstlich.

In einer fast dreistündigen Parade zogen Schwule und Lesben über die Königsallee.

In einer fast dreistündigen Parade zogen Schwule und Lesben über die Königsallee.

Foto: Hans-Jürgen Bauer (2)

Den Tausenden Besuchern präsentierten sich viele Vereine und Initiativen, etwa die Aids-Hilfe, der Sportverein VC Phönix, das Jugendzentrum "Puls" und die KG Regenbogen. "Bei der Parade zeigen wir uns in unserer ganzen bunten Vielfalt", sagte Kalle Wahle vom CSD-Organisationsteam. Viele Zuschauer waren überrascht vom Umzug der Schwulen und Lesben. "Ist CSD eine neue Partei?", fragt Margret Öster aus Unterrath. "Das kann ja heiter werden." Der Christopher-Street-Day erinnert an einen Tag im Jahr 1969 in der Christopher Street in New York. Schwule und Lesben hatten sich damals erstmals gegen willkürlich durchgeführte Razzien in Szene-Bars gewehrt und gegen Diskriminierung protestiert.

 Zum zehnten Mal fand das Fest in Düsseldorf statt.

Zum zehnten Mal fand das Fest in Düsseldorf statt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Spaßfaktor der CSD-Parade solle nicht die Forderungen an Politik und Gesellschaft überdecken, sagt Mitorganisator Wahle. "Wir sind keine schrille Randgruppe", sagte er. "Wir möchten die gleichen Rechte und Pflichten haben wie alle anderen Bürger." In Sachen Ehe und Adoption von Kindern ebenso in Fragen des Steuerrechts seien gleichgeschlechtliche Partnerschaften noch immer benachteiligt. Unterstützung bekam Wahle von Grünen-Politiker Volker Beck. "Seit Jahren kämpfen wir um jedes einzelne Gesetz, um Schwule und Lesben mit allen anderen Bürgern gleichzusetzen", sagt er. "Wir wollen komplette Gleichberechtigung, dann bleibt allen viel Arbeit erspart."

Die Feier hatte am Freitag mit einem Gottesdienst begonnen. Auf dem Johannes-Rau-Platz neben dem Landtag fand bis Montag das Straßenfest statt. Auf der Bühne gab es ein Programm aus Musik-Acts und Diskussionen über die Lebensart Homosexueller. Zu den Gästen gehörte auch Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

(RP/anch)
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