Gastronomie in Düsseldorf Türkische Tapas in Friedrichstadt

Das Güzel Sin ist von außen recht unscheinbar. Auch die Einrichtung ist überschaubar. Dieser dezente Stil macht den Charme des Lokals aus.

 Das Güzel Sin ist schlicht eingerichtet und bietet gute türkische Kost.

Das Güzel Sin ist schlicht eingerichtet und bietet gute türkische Kost.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Wer in der Gastronomie von Düsseldorf erfolgreich sein möchte, muss auffallen – mit viel Werbung zum Beispiel, täglichen Posts in den sozialen Netzwerken und einer Speisekarte mit immer wieder neuen Gerichten. Aber im Güzel Sin dreht sich die Welt anders. Der Gastronom Sinan Davulcu hat das Lokal vor einiger Zeit eröffnet und verzichtet auf jegliches Tamtam. Eine perfekte Facebook-Seite? Ein aufsehenerregendes Schild an der Tür? Nicht im Güzel Sin. „Ich will meine Gäste doch nicht belästigen“, sagt der 33-Jährige. Und so mussten wir für unseren Testbesuch eine Weile suchen, bis wir das Güzel Sin in Friedrichstadt gefunden hatten.

Ein kaum 60 Quadratmeter großer Raum hinter einer schlichten Eingangstür reicht aus für eine große Theke hinten, einige kleine Tische an der Fensterfront und an Wand sowie einen aus mehreren Einzelteilen zusammengerückten Tisch in der Mitte. Die Wände sind nüchtern in einem Graugrün gestrichen, von der Raumdecke strahlen Halogenringe ein kühles Licht. Als Speisekarte dient hauptsächlich ein einfaches Blatt Papier – und mehr als diese kurze Liste mit türkischer Hausmannskost brauchen wir nicht.

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Wir bestellen als erstes das „Dolma“ (eine Paprika gefüllt mit Rinderhack und Reis und Joghurt-Tomatensoße, 10 Euro). Dazu türkischen Tee und ein Wein – fertig ist der erste Gang: köstlich und einfach, einfach köstlich. Dazu bringt Sinan Davulcu eine gute Portion geschnittenes Fladenbrot. Dann probieren wir „Yufka“, eine Blätterteigspeise, die es in drei Versionen gibt: einmal vegetarisch mit Spinat, Zucchini und einem sehr schmackhaftem Weißkäsepüree (9 Euro) sowie für Fleischfreunde mit Rinderschinken, Spinat, Tomaten, roten Zwiebeln und noch einmal mit dem Weißkäse sowie mit Rinderhack (je 12 Euro). Das ist schnell verputzt und sättigt – aber die „Mücver“ bestellen wir dennoch. Denn diese Puffer aus Zucchini als Spezialität des Hauses, so wurde es uns zuvor gesagt, sollen bei keinem Besuch im Güzel fehlen. Diese Regel werden wir gern beherzigen: Die Mücver sind mit dem Weißkäse wirklich schmackhaft, wenngleich auch recht fettig.

Eine kleine weitere Karte bietet einige „Meze“ – türkische Vorspeisen, zum Beispiel Spinat in Knoblauchsoße, Hummus sowie einige Salate. Das alles gibt es auch als Kombination auf einem Vorspeisenteller, von dem Sinan Davulcu vor dem Servieren sagt: „Mehr braucht ihr nicht, hinterher seid ihr satt.“ Recht hat er.

Wem das Essen nun bekannt vorkommt, irrt nicht. Als Güzel Voyage („Schöne Reise“) führte Davulcu das Lokal zusammen mit den Eltern in Unterbilk. Aber der Mietvertrag lief aus, die neuen Konditionen konnten und wollten die Davulcus nicht erfüllen. Zum Neuanfang in Friedrichstadt hat sich Sanal recht spontan entschlossen – auch, weil der Raum in der Keplerstraße fast so groß ist wie das frühere Lokal, so dass ein großer Teil der noch vorhandenen Einrichtung hineinpasste. Auch die Speisekarte liegt schier unverändert wieder auf den Tischen. Die Stammgäste von damals kommen so langsam wieder – und ebendies zählt für Sinan Davulcu, der sich aufmerksam um jeden Gast kümmert, sich aber zwischendurch mal gern für eine schnelle Fluppe vor die Tür verdrückt. Da erzählt er, dass er das Restaurantkonzept schon noch weiter ausbauen möchte.

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Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein Schild soll bald da sein und die Speisekarte soll größer werden. Die schlichte Einrichtung soll aber bleiben. „Güzel Sin“ bedeutet übrigens auf Deutsch „Du bist schön“ – ein guter Name für das Lokal, das in seiner Schlichtheit seine Gäste bezaubert.

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