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Unterbringung von Corona-Verdachtsfällen Düsseldorf prüft Quarantäneschiff

Düsseldorf · Bislang verbringen viele Personen die Quarantäne in Hotelzimmern, wenn sie nicht zu Hause bleiben können. Die werden aber wieder für Reisende gebraucht. Die Stadt Düsseldorf prüft daher eine Alternative.

 Hotelschiffe gab es in Düsseldorf schon oft, hier während einer Messe im Jahr 2005. Nun könnte eins zur Quarantänestation werden.

Hotelschiffe gab es in Düsseldorf schon oft, hier während einer Messe im Jahr 2005. Nun könnte eins zur Quarantänestation werden.

Foto: Gabriel, Werner

(arl/gaa) Die Stadt Düsseldorf prüft die Anmietung eines Hotelschiffs zur Unterbringung von Menschen, die sich wegen einer möglichen Corona-Infektion in Quarantäne begeben müssen. Bislang werden Personen, die die zweiwöchige Quarantäne nicht zu Hause verbringen können, meist in Hotelzimmern untergebracht. Da der Hotelbetrieb aber langsam wieder zunimmt, muss die Stadt eine Alternative suchen – insbesondere für den Fall von deutlich mehr Infektionen. Dies teilte Feuerwehrchef David von der Lieth dem Stadtrat mit.

Sollte die Verwaltung die Überlegung umsetzen, ein Hotelschiff als „Quarantäne-Station“ anzumieten, koste dies laut Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) vermutlich einen fünfstelligen Betrag pro Tag. Das teilte der OB am Freitag in seinem regelmäßigen Corona-Talk im Live-Stream im Internet mit.

Die Corona-Krise hat für die Stadt bislang zusätzliche Kosten in Höhe von rund 16 Millionen Euro verursacht. Laut Stadtkämmerin Dorothée Schneider setzt sich die Summe aus einer Vielzahl kleinerer Maßnahmen zusammen, etwa für Schutzkleidung für Mitarbeiter, Hygieneartikel, die Einrichtung des Diagnosezentrums oder bauliche Maßnahmen. Bei einem Stadthaushalt von gut drei Milliarden Euro seien die 16 Millionen Euro aber „zu bewältigen“, sagte Schneider am Freitag.

Die Corona-Krise treffe den Haushalt besonders wegen des Einbruchs der Gewerbesteuer hart, trotzdem gebe es in Nordrhein-Westfalen keine andere Stadt, die so solide aufgestellt sei wie Düsseldorf, sagte Geisel. Um „Wohl und Wehe“ müsse nicht gefürchtet werden, auch wenn die Stadt nun die Corona-Zeit mit Liquiditätskrediten überbrückt. Um die Schulden wieder abzubauen, sei es nicht geplant, Kita- und OGS-Beiträge zu erhöhen. „Dies wäre sicherlich nicht das Erste, was wir verändern würden“, sagte Schneider. Die Kämmerin rechnet damit, dass sich die Krise noch mindestens in den nächsten fünf Jahren auf den Haushalt auswirke – sofern eine zweite Welle ausbleibt und die Einschränkungen langsam wieder gelockert werden. Für einen genauen Ausblich „bräuchte man hellseherische Fähigkeiten“.

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