In Arbeitsquarantäne Clemens Tönnies darf wegen Corona-Ausbruch nicht ins Stadion

Rheda-Wiedenbrück · Die vom Kreis Gütersloh angeordnete Quarantäne für viele Tönnies-Mitarbeiter trifft jetzt auch das Management. Mitinhaber Clemens Tönnies darf zur Arbeit fahren. Aber nicht mehr ins Stadion zu einem Spiel des FC Schalke 04.

 Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies.

Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies.

Foto: dpa/David Inderlied

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies müssen sämtliche Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück in Quarantäne. Das betreffe auch die Verwaltung, das Management und die Konzernspitze, teilte der Kreis Gütersloh am Freitagabend mit.

Einige Mitarbeiter können den Angaben nach aber in sogenannte Arbeitsquarantäne. Das heißt, dass sie sich nur zwischen Arbeits- und Wohnort bewegen dürfen. Das gilt auch für Clemens Tönnies, Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, wie ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Somit darf der 64-Jährige am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht ins Stadion. Tönnies ist Vorsitzender des Aufsichtsrates beim FC Schalke 04. Die Gelsenkirchener spielen am Samstag gegen den VfL Wolfsburg.

Am Samstag (14 Uhr) will der Kreis Gütersloh bei einer Pressekonferenz über die Hilfe der Bundeswehr bei der Reihentestung der Mitarbeiter von Tönnies auf Corona informieren. Währenddessen hat der Krisenstab weitere Unterstützung angefordert, wie der Kreis am Freitagabend mitgeteilt hatte. So sollen 20 Experten der Bundeswehr den Kreis im Bereich des Kontaktmanagements unterstützen. Hier werden die Kontakte von Infizierten nachverfolgt.

Außerdem hat der Kreis das Land NRW um Personal angefragt. Gütersloh will mit einer großen Zahl von mobilen Teams die Unterkünfte der Werksarbeiter von Tönnies aufsuchen. Dort sollen Abstriche gemacht werden sowie medizinische Beratung und Betreuung angeboten werden, hieß es in einer Mitteilung.

Die um Hilfe angefragte Polizei hat nach Kreisangaben bereits Unterstützung zugesagt. Die Beamten sollen die Ordnungsbehörden der Kommunen bei der Quarantäneüberprüfung unterstützen. „Die oberste Priorität für den Kreis Gütersloh ist es, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer. Die Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, sollen die bestmögliche Unterstützung und Hilfe bekommen, teilte Adenauer mit.

(chal/dpa)
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