Corona in NRW Laschet droht im Fall Tönnies mit Lockdown

Düsseldorf · Der NRW-Ministerpräsident spricht von einem „nie dagewesenen Infektionsgeschehen“. Heftige Vorwürfe kommen von der Opposition. Laschet soll zu spät reagiert haben, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty.

 Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Pressekonferenz zum Corona-Massenausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Pressekonferenz zum Corona-Massenausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück übertrifft laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Fall Heinsberg. Laschet sagte am Freitagabend: „Wir nehmen ein Infektionsgeschehen wahr, das in dieser Größenordnung neu ist – das größte, bisher nie dagewesene Infektionsgeschehen in NRW.“ Von den rund 7000 Beschäftigten seien 1106 getestet worden, bei 803 habe ein positiver Befund vorgelegen. Das seien im Vergleich zu anderen lokalen Ausbrüchen „sehr hohe Werte“, sagte Laschet. Trotzdem will die Landesregierung vorerst noch nicht das gesamte öffentliche Leben herunterfahren. „Noch können wir das Infektionsgeschehen lokalisieren. Sollte sich das ändern, könnte auch ein flächendeckender Lockdown in der Region notwendig werden“, sagte der Ministerpräsident.