St. Hildegard wurde von Architekt Gottfried Böhm gebaut Caritas-Altenheim soll Wohnprojekt werden

Geplant ist in dem Garather Stadtteil Südwest ein betreutes Wohnprojekt für psychisch erkrankte und verhaltensauffällige Menschen. Der Bauantrag ist Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung 10 am 23. Juni.

 Das ehemalige Altenheim steht unter Denkmalschutz.

Das ehemalige Altenheim steht unter Denkmalschutz.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Update von Freitag, 19. Juni: Eigentlich sollte die Bezirksvertretung 10 in ihrer Sitzung am Dienstag über ein Wohnprojekt der Graf-Recke-Stiftung für psychisch Erkrankte im ehemaligen Hildegardisheim abstimmen. Doch da sich die Fraktionen von CDU und SPD von der Verwaltung überrollt fühlen, haben sich deren beiden Spitzen abgestimmt, dass der Bauantrag eigentlich von der Tagesordnung genommen werden soll. Bezirksbürgermeister Uwe Sievers (SPD) und sein Stellvertreter Klaus Mauserberger (CDU) fordern von der Verwaltung für eine spätere Sitzung mehr Informationen. Zudem halten es beide für notwendig, dass die Graf-Recke-Stiftung ihr Konzept erläutert.

Anfang des Jahres sind 80 Senioren innerhalb von Garath Süd-West umgezogen: vom unter Denkmalschutz stehenden Hildegardisheim in das neue Seniorenheim der Caritas, das gerade mal rund 100 Meter entfernt liegt. Wie auch die Kirche St. Matthäus hat Architekt Gottfried Böhm das unter Denkmalschutz stehende Heim gebaut. Da es deswegen nicht umgebaut werden darf, war es nicht einfach, eine Nachnutzung zu finden. Zwischenzeitlich hatte es sogar so ausgesehen, als bestünde die Möglichkeit, mehr junge Menschen nach Garath zu locken. Die Caritas hatte mit einem Investor verhandelt, der am Standort Appartments für Studenten und Azubis hatte einbinden wollen.

Doch dieses Projekt ist inzwischen vom Tisch. In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 10 am Dienstag, 23. Juni, soll das Gremium über einen Bauantrag mit Nutzungsänderung befinden: Aus dem früheren Altenzentrum soll eine Einrichtung für betreutes Wohnen für psychisch erkrankte und pädagogisch auffällige Menschen werden. Die Erschließung der drei Trakte mit unterschiedlichen Betreuungsgruppen soll über die mittig liegende Eingangshalle erfolgen.

In der Vorlage heißt es wörtlich: „Im Zuge der Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz sowie der nur minimal erforderlichen Eingriffe, stellt die geplante Nachnutzung eine sinnvolle Alternative dar. Zudem führt das geplante Konzept die Nutzung für den Gemeinbedarf fort, so dass die Grundzüge der Planung nicht berührt werden.“ Die BV 10 soll in der Sitzung nicht über die Nachnutzung an sich befinden, sondern über die erforderliche Befreiung von der Art der Nutzung.

1968/69 wurde das Altenwohnheim mit 100 Plätzen in 36 Einzel- und 32 Doppelzimmern eröffnet. Es entspricht nicht mehr den heutigen Vorgaben für Altenheime, vor allem in Bezug auf Einzelzimmer.

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