Düsseldorf Frida Gold geben Hinterhofkonzert im Medici-Hotel

Düsseldorf · Das Pop-Duo Frida Gold gab am Donnerstagabend den Auftakt für eine Konzertreihe im Innenhof des De Medici Hotels in Düsseldorf. Die Zuschauer drängten sich dabei nicht wie üblich vor die Bühne, sondern beobachteten das Spektakel von den Hotelzimmern aus.

 Alina Süggeler, Sängerin der Band Frida Gold, bei ihrem Auftritt im Hinterhof des Hotels De Medici

Alina Süggeler, Sängerin der Band Frida Gold, bei ihrem Auftritt im Hinterhof des Hotels De Medici

Foto: De Medici Hotel

Es war eine Mischung aus Aufregung, Spannung und Freude, die Alina Süggeler und Andreas Weizel vor ihrem Auftritt bewegte. „Ich habe immer Respekt, bevor ich auf die Bühne gehe“, erzählte Süggeler. Doch nach der langen, durch die Corona-Pandemie erzwungenen Konzertpause war es für das Pop-Duo Frida Gold, unter anderem bekannt durch den Song „Zeig mir, wie du tanzt“, in vielerlei Hinsicht eine besondere Erfahrung, am Donnerstagabend im Innenhof des De Medici Hotels in der Altstadt auftreten zu dürfen.

Denn Konzertbühnen sind aktuell noch rar, Auftritte vor großem Publikum nahezu unmöglich. Deshalb sind kreative Ideen gefragt. Und so eine hatte Hoteldirektor Berthold Reul. Unter dem Titel „Courtyard Concerts“ soll es in dem Hotel in den kommenden Wochen mehrere Konzerte, aber auch Kabarett- und Comedy-Shows geben. Die Zuschauer stehen jedoch nicht wie üblich vor der Bühne, sondern dürfen sich die Auftritte von den Fenstern der Zimmer aus anschauen, die damit zu kleinen Logen werden. Bis zu acht Personen aus zwei verschiedenen Haushalten haben darin Platz.

Dass der Auftritt für Frida Gold besonders war, lag aber nicht nur an der ungewöhnlichen Bühne. Im September erscheint ihr viertes Studioalbum „Wach“, sodass viele der bei dem Konzert gespielten Songs ihre Premiere vor Publikum feierten. Drei Jahre hat das Duo an den neuen Werken gearbeitet, die von einigen Umbrüchen geprägt sind.

„Wir hatten das Gefühl, unsere Zielrichtung verloren zu haben“, berichtete Andreas Weizel. Das zeigt sich musikalisch in einer „Abkehr von lauter Musik“, wie es Weizel nennt. Der Umbruch erfolgte aber auch räumlich. Denn die beiden haben ihr altes Label und auch Berlin verlassen. Inzwischen leben und arbeiten sie wieder in ihrer Heimat in Bochum.

Dort gaben die beiden während des Shutdowns in Folge der Corona-Krise auf ihrem Dach einige Konzerte für die Nachbarschaft. „Wir wollten die Leute aus ihrer Realität herausholen“, sagte Süggeler. Die Erfahrungen haben aber auch die Band selbst geprägt. „Diese Zeit hat uns gelehrt, bewusster zu leben und Momente intensiver zu genießen“, so die Sängerin.

Und diese Erfahrungen prägten auch den Auftritt am Donnerstagabend. „Musik bedeutet für uns, Begegnungen entstehen zu lassen“, sagte Süggeler. Und das gelang der Sängerin trotz der Entfernung des Publikums an dem Abend sehr gut.

Und auch wenn die Stimmung nicht vergleichbar mit normalen Konzerten war, hatte das Zuschauen von der privaten Loge auch einige Vorteile: Denn wer wollte, konnte sich zwischendurch immer mal wieder für kurze Zeit in sein Zimmer zurückziehen, beispielsweise um etwas zu essen, ohne dabei etwas vom Auftritt verpassen zu müssen.

Mit der Konzertpremiere zeigte sich auch das Hotel zufrieden. Welche Künstler bei den nächsten Ausgaben auf der Bühne stehen werden, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

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