Düsseldorfer Umweltinitiativen Klimaschutz durch Kommunikation mit Politikern

Serie | Düsseldorf · Auf Lobbyarbeit für den Klimaschutz setzen die Mitglieder des Vereins Bürgerlobby Klimaschutz. Sie suchen dafür aktiv das Gespräch mit politischen Entscheidungsträgern auf verschiedenen Ebenen.

Julia und Jörn sind seit 2020 Mitglied bei der Düsseldorfer Ortsgruppe der Bürgerlobby Klimaschutz.

Julia und Jörn sind seit 2020 Mitglied bei der Düsseldorfer Ortsgruppe der Bürgerlobby Klimaschutz.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Politikerinnen und Politiker sind gewählte Volksvertreter – und entsprechend Ansprechpartner für ihre Wählerinnen und Wähler. Per E-Mail, manchmal in Sprechstunden oder im Rahmen von Terminen können Anliegen direkt geäußert werden. Als Ableger der internationalen Citizens‘ Climate Lobby gibt es die Bürgerlobby Klimaschutz in Deutschland seit 2015 und sucht seither aktiv den Kontakt zu den politischen Vertreterinnen und Vertretern, um mit ihnen über Klimaschutz zu sprechen.

„Nicht alle, mit denen wir sprechen, verfügen über ausreichendes Fachwissen – in gemeinsamen Gesprächen können wir das aber ändern“, erklärt Julia ihre ehrenamtliche Arbeit in der Düsseldorfer Ortsgruppe der Bürgerlobby. Seit 2020 ist sie mit dabei, Jörn ist kurz danach dazu gestoßen. „Dieses reine Auf-die-Straße-gehen ist super und ehrenwert – aber in den Dialog zu kommen mit den Entscheidungsträgern, ist ein ebenso wichtiger Baustein“, erläutert Jörn seine Beweggründe. Beide haben länger nach einer Initiative gesucht, die zu ihnen passt. „Hier kann man nicht nur auf lokaler Ebene an den Stellschrauben drehen, sondern auf Landes- und vor allem auch Bundesebene“, meint Julia. Im Gespräch Kompromisse zu finden, die Hintergründe zu verstehen, zu lernen, wer welche Möglichkeiten hat und wie man diese nutzen kann – diese Optionen machen für die beiden die Bundeslobby Klimaschutz attraktiv.

Einmal im Monat, immer am ersten Samstagvormittag, gibt es ein nationales Online-Meeting. Hier gibt es Berichte aus Arbeitsgruppen, deren Teil man je nach eigenen Interessen werden kann. „Jeder und jede kann so viel Arbeit in den Verein investieren, wie es gerade geht, niemand wird zu irgendwas verpflichtet“, sagt Julia. Wer nur mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch kommen möchte, ist ebenso willkommen wie Menschen, die sich nur in Arbeitsgruppen engagieren wollen. „Es gilt zudem, zwischen Aktiven und Vereinsmitgliedern zu unterscheiden – eine Mitgliedschaft ist nämlich nicht zwingend, um bei uns mitzumachen.“

Zentrales Anliegen der Bürgerlobby Klimaschutz ist die Senkung von Emissionen durch einen wirksamen CO2-Preis und damit einhergehende Klimadividende. Demnach soll der Preis für fossile Brennstoffe und CO2-intensive Produktionen steigen. Die Einnahmen werden als Klimadividende an alle Bürger ausgeschüttet, sodass Geringverdiener und Familien in aller Regel von der Pro-Kopf-Ausschüttung profitieren. Wer viel verbraucht, zahlt also viel, wer wenig verbraucht, erhält wieder Geld zurück. „Diese Idee unterstützen viele Verbände und Organisationen“, meint Julia und verweist darauf, dass die Idee eines Klimageldes auch in den Koalitionsvertrag Einzug gehalten hat. „Jetzt gilt es dranzubleiben, um das auch umzusetzen.“

Für Julia, Jörn und ihre Mitstreiter gilt daher: Weiter Gespräche führen mit den Düsseldorfer Bundestags- und Landtagsabgeordneten. „Wir freuen uns über neue Mitglieder, die uns unterstützen möchten.“ Einen ersten Eindruck gibt es sowohl im Verein als auch am 29. April am „Tag der Klimademokratie“: Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv werden und mit Bundestagsabgeordneten über Klimaschutz sprechen. Infos unter www.ccl-d.org.

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