Düsseldorf Bürgerinitiative kritisiert Schwenk bei U81
Düsseldorf · Der Streit um die Anbindung der neuen U81 an den Flughafen geht in die nächste Runde. Der neue Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Tunnellösung angemeldet - und nimmt damit ein Versprechen zurück, das Vorgänger Dirk Elbers den Anwohnern kurz vor der Wahl gemacht hatte.
Geisel bringt wieder die Führung über eine Brücke ins Spiel, falls Land und Bund die Mehrkosten von 30 Millionen Euro nicht größtenteils übernehmen.
Damit wollen sich die Anwohnervertreter nicht abfinden. "Tunnel oder gar keine U81" - das ist zum Beispiel die Haltung von Gudrun Elwalkil, Schriftführerin beim Heimat- und Bürgerverein Lohausen, der gegen die Brücke kämpft. Die Anwohner fürchten Lärm und eine Verschandelung des Stadtbilds. Die Gegner der Brücke hätten gute Argumente geliefert, auch mit Unterstützung von externen Fachleuten, sagt Elwalkil. "Wenn die Brücke gebaut werden soll, wird es Klagen und Einsprüche geben."
Seit langem wird um die Anbindung der neuen U-Bahn-Linie zwischen Freiligrathplatz und Flughafen-Terminal gestritten. Die U81 soll eine bessere Anbindung zwischen Hauptbahnhof und Airport ermöglichen und später auch ins Linksrheinische fortgeführt werden. Auch unter Elbers' Führung sah die Stadt lange keine Alternative zu der Brücke.
Damals hieß es, ein Tunnel wäre so unwirtschaftlich, dass die Förderung des gesamten Großprojekts in Gefahr gerate. Kurz vor der Wahl präsentierte Elbers aber eine verbesserte Zugführung, mit der auch ein Tunnel förderungsfähig werden könnte. Allerdings müsste die Stadt die Mehrkosten von 30 Millionen Euro möglicherweise allein tragen. Geisel ist dazu nicht bereit - die Diskussion wird also weitergehen.