Randale in Düsseldorf 50 Jugendliche attackieren Polizeiauto nach einer Festnahme in Düsseldorfer Altstadt

Düsseldorf · Nach der Festnahme eines 16-Jährigen eskalierte eine Auseinandersetzung von Polizei und Ordnungsdienst mit einer Gruppe von insgesamt mehr als 100 Jugendlichen. Ein Teil von ihnen wollte die Freilassung erzwingen.

Düsseldorf: Mehr als 100 Jugendliche geraten mit Polizei aneinander
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Mehr als 100 Jugendliche geraten mit Polizei aneinander

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Foto: Gerhard Berger

In der Düsseldorfer Altstadt ist es am Samstagabend zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung von einer Gruppe mit bis zu 120 Jugendlichen mit der Polizei und dem städtischen Ordnungsdienst (OSD) gekommen. Nach einer Festnahme eskalierte die Lage am Bolker Stern. Zwei Beamte saßen mit einem 16-Jährigen zur Weiterfahrt in die Polizeiwache im Streifenwagen, als der von rund 50 Personen im Alter von etwa 16 bis 25 Jahren angegriffen wurde. Sie umringten nach Auskunft der Polizei das Auto und hinderten es so an der Weiterfahrt. Die Polizei berichtet weiter von Schlägen und Tritten gegen das Auto, wodurch es stark beschädigt worden sei. Einige Störer versuchten demnach sogar, die Fahrzeugtüren zu öffnen, und forderten dabei lautstark die Befreiung des festgenommenen Tatverdächtigen. Einzelne Jugendliche kletterten sogar auf den Wagen.

Die Polizisten forderten daraufhin Verstärkung an. Als diese kurze Zeit später eintraf, flüchteten die meisten Jugendlichen. Ein weiterer 17-Jähriger wurde festgenommen, der enormen Widerstand geleistet und zuvor auch das Auto mit Tritten traktiert haben soll. Er soll als Begründung für sein Handeln nach Informationen unserer Redaktion seine Unterstützung der Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA genannt haben, die sich dort gegen Gewalt – auch von der Polizei – gegen schwarze Menschen einsetzt.

Im weiteren Verlauf des Abends konnten laut Polizei mehr als zehn weitere Tatverdächtige im Alter von 15 bis 17 Jahren vorläufig festgenommen beziehungsweise wohl auch über die Auswertung von Videomaterial ermittelt werden. Es besteht der Tatverdacht des Widerstandes, des Landfriedensbruchs, der (versuchten) Gefangenenbefreiung, der Nötigung und Sachbeschädigung. Alle zunächst festgenommenen Personen wurden nach Polizeiangaben wieder entlassen oder in die Obhut ihrer Erziehungsberechtigten übergeben.

Wie es zu den chaotischen Zuständen kommen konnte, berichtet der OSD: Gegen 19.30 Uhr wurde an der Ecke Neustraße/Bolker Stern der 16-Jährige gestoppt, der durch die Fußgängerzone gerannt sein und Fußgänger angegangen haben soll. Bei der Aufnahme der Personalien kamen rund zehn Störer hinzu und bedrängten die Einsatzkräfte. Die Gruppe wuchs schließlich auf bis zu 50 Personen an. Sicherheitsabstände wurden wiederholt nicht eingehalten.

Die OSD-Mitarbeiter setzten daraufhin einen Notruf per Funk ab. Bei Eintreffen einer Polizeistreife und weiterer OSD-Kräfte entfernte sich ein Teil der Störergruppe fluchtartig in verschiedene Richtungen. Nach der Festnahme des ursprünglich gestoppten 16-Jährigen wurde dann der Polizeiwagen attackiert.

(ale)
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