Bauen in Düsseldorf Anwohner fürchten zu viel Verkehr

Düsseldorf · Östlich der Christophstraße soll ein neues Quartier mit 100 Wohnungen entstehen. Bei der Öffentlichkeitsbeteiligung gab es an den Plänen jedoch auch viel Kritik.

So soll das neue Quartier an der Christophstraße gestaltet werden.

So soll das neue Quartier an der Christophstraße gestaltet werden.

Foto: privat/Stadtguut

Ein 1,4 Hektar großes Plangebiet in Bilk, von denen 0,9 Hektar bebaut werden sollen, wird immer mehr zum Zankapfel. Dabei scheinen sich Politik, Verwaltung und Nachbarschaft durchaus einig zu sein, dass das „Östlich Christophstraße“ genannte Gebiet überplant werden soll. Nur über das Wie gibt es unterschiedliche Meinungen. So entzündete sich bei der Vorstellung des Planungsstandes eine Diskussion über die zulässige Firsthöhe. Angedacht sind Häuser, die teilweise drei oder vier Geschosse plus ein Staffelgeschoss haben. „Das passt ja zu den zweieinhalb Geschossen der angrenzenden Häuser“, kommentierte ein Teilnehmer dabei ironisch.

„Auf der rund einen Hektar großen Fläche in Bilk soll ein attraktives Wohnquartier entwickelt werden, das im Norden zur Werstener Straße eine geschlossene Bebauung vorsieht und sich im rückwärtigen Bereich an der vorhandenen Bebauungsstruktur orientiert. Im östlichen Bereich ist unter anderem eine bis zu viergruppige Kita vorgesehen“, ist auf der städtischen Webseite zu lesen. Dass sich die Planungen noch in einer ganz frühen Phase befinden und alles noch von den jeweiligen Ämtern geprüft werden muss, wurde dabei immer wieder betont.

Insgesamt sollen 100 Wohnungen entstehen, die, so die Befürchtung der Anwohner, viel zusätzlichen Verkehr anziehen werden. Die einfachste Erschließung des neuen Wohngebiets erfolgt über die Christophstraße, an der auch die Einfahrt zur neuen Tiefgarage liegen soll. Allerdings ist die Christoph­straße teilweise verkehrsberuhigt. „In solchen Gebieten ist eine Anzahl von 150 Autos pro Stunde zulässig“, erläuterte Roland Mateschke vom Amt für Verkehrsmanagement. „Diese Anzahl erreichen wir aber auch in Zukunft nicht.“ Die Stadt hatte im November 2021 eine Verkehrszählung durchgeführt und war auf den Maximalwert von 110 Autos pro Stunde gekommen. „Toll, wenn das in der Corona-Zeit zählt“, lautete ein Zwischenruf.

Vorgeschlagen wurde, dass der größere Teil der Wohnungen als autofrei angeboten wird. Und auch die planerische Einbeziehung der Überlegungen zum Bau eines Park-and Ride-Parkhauses im unweit gelegenen Universitätsgelände wurde angeregt. Gegen eine Erschließung des neuen Wohngebietes von der Universitätsstraße aus gab es ebenfalls Einwände, denn dafür müsste eine bewaldete Lärmschutzwand, die sich inzwischen zu einem artenreichen Biotop entwickelt hat, verschwinden.

Es hat sich eine Interessengemeinschaft „Die Stoffeler“ gegründet, die bereits Forderungen, Anregungen und Bedenken zu den städtebaulichen Planungen gesammelt hat und diese den Mitarbeitern im Stadtplanungsamt überreichte. „Dass das Thema emotional wird, habe ich mir gedacht. Ich bin froh, dass es so konstruktiv zugegangen ist. Uns allen ist daran gelegen, die bestmögliche Lösung zu finden“, erklärte der zweite stellvertretende Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD). „Auch direkte Nachbarn haben unterschiedliche Brillen auf. Dafür müssen Lösungen gefunden werden.“

Bürger können sich bis einschließlich 30. September im Stadtplanungsamt, Brinckmannstraße 5 (montags bis donnerstags 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr) und im Internet unter www.o-sp.de/duesseldorf/plan/beteiligung.php über die aktuelle Öffentlichkeitsbeteiligung informieren. 

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