Prozess in Düsseldorf vorläufig abgebrochen Ärztin wegen angeblicher Fehlbehandlung vor Gericht

Düssseldorf · Obwohl mehrere Symptome darauf hindeuteten, soll eine Ärztin in einer Düsseldorfer Klinik bei einer Patientin eine lebensgefährliche Blutvergiftung übersehen haben. Die Frau starb und die Medizinerin steht nun vor Gericht.

 Eine Statue der Justitia (Symbolbild).

Eine Statue der Justitia (Symbolbild).

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Wegen angeblicher Fehlbehandlung einer Patientin (38) in der Notaufnahme   Klinik stand eine Assistenzärztin (29) am Mittwoch beim Düsseldorfer Amtsgericht unter Anklage.

Ihr wurde fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen, weil sie eine beginnende, schwere bakterielle Infektion im Mai 2018 bei der Patientin nicht erkannt hatte, sondern von einem grippalen Infekt ausgegangen war. Gegen einen Strafbefehl in Höhe von 6000 Euro hatte sie Einspruch eingelegt, so dass der Fall nun öffentlich verhandelt werden muss.

Nach anfänglicher Besserung durfte die Patientin die Notaufnahme sogar wieder verlassen, ist am nächsten Tag dann aber per Notarzt in eine andere Klinik eingeliefert worden und dort an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Ob die Frau bei einer anderen Erst-Behandlung länger gelebt hätte oder sogar zu retten gewesen wäre, ist völlig ungewiss.

Die jetzt angeklagte Ärztin wies jede Fehlbehandlung zurück: „Ich habe versucht, mein Möglichstes zu tun!“ Erst viel später soll dann herausgekommen sein, dass die Patientin über keine Milz verfügte – was der Frau womöglich selbst nicht bewusst gewesen ist.

Da eine Gutachterin zum Amtsgerichtsprozess allerdings nicht geladen war, wollen die Beteiligten dieser Sachverständigen schriftlich weitere Fragen vorlegen. Dazu wurde die Verhandlung gegen die Ärztin gestern abgebrochen. Ob und wann das Strafverfahren erneut aufgerollt wird, ist derzeit noch unklar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort