Sicherheit im Straßenverkehr Dormagener SPD fordert Tempo 50 an K12-Unfallstelle

Zons · Nach dem schweren Unfall Mitte Februar hatte die SPD eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 an der Einmündung des Radweges auf die Aldenhovenstraße gefordert. Der Rhein-Kreis hat das abgelehnt.

Trotz der Ablehnung der Tempo-Reduzierung durch den Rhein-Kreis Neuss will die SPD weiter für mehr Sicherheit auf der Kreisstraße 12 kämpfen. Nach der Mitteilung des Bürgermeisters Erik Lierenfeld im Hauptausschuss, dass der Rhein-Kreis die zulässige Höchstgeschwindigkeit an der Einmündung der Fahrradstraße auf die Aldenhovenstraße nicht von 70 auf 50 Kilometer pro Stunde reduzieren wird, zeigte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Behncke enttäuscht.

Die SPD habe die Reduzierung der Geschwindigkeit beantragt, um die Sicherheit für querende Fahrradfahrer an dieser Stelle zu verbessern, so Behncke. Dort hatte es in der Vergangenheit schon öfter Unfälle gegeben, bei denen Radfahrer zu Schaden gekommen sind. So war Mitte Februar ein 23-jähriger Dormagener mit seinem E-Bike vom Wagen eines 32-jährigen Kölners erfasst worden. Der Dormagener war laut Polizei in Höhe der Hagelkreuzstraße vom kombinierten Rad-/Gehweg nach links auf die Aldenhovenstraße abgebogen, wo es dann zum Zusammenstoß gekommen war. Die Ablehnung der Tempo-Reduzierung ist für Behncke völlig unverständlich: „Wieso am anderen Ende der Fahrradstraße bei der Einmündung auf die B 9 Tempo 50 angeordnet ist, aber auf der K 12 weiterhin Tempo 70 gefahren werden darf, obwohl die Radfahrer hier die Fahrbahn queren müssen, kann man keinem Bürger plausibel erklären.“

Doris Rexin-Gerlach, Vorsitzende der SPD Zons, sagt verärgert: „Eigentlich haben wir an dieser Stelle zur Erhöhung der Sicherheit eine Bedarfsampel für Radfahrer und Fußgänger gefordert. Das wäre die sicherste Maßnahme gewesen, hatte aber aus Kostengründen keine Aussicht auf Realisierung.“ Dass nun diese „einfach umzusetzende Maßnahme“ abgelehnt werde, könne sie nicht nachvollziehen. Sie vermute zu großes „Gewicht der Autolobby“.

Die SPD Zons-Stürzelberg kündigte an, dass sie sich weiterhin für mehr Sicherheit an dieser Stelle des Straßenverkehrs einsetzen wird: „Wir werden in den nächsten Wochen eindringlich diskutieren, wie wir die Öffentlichkeit auf diese Misere aufmerksam machen können, um Druck auf den Kreis auszuüben“, so Rexin-Gerlach. Behncke erklärt: „Ich fordere den Landrat auf, sich selber als Radfahrer ein Bild von dieser Stelle zu machen, möglichst zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs. Vielleicht revidiert er dann seine Entscheidung – das wäre zu wünschen.“

Gute Nachrichten gab es jedoch auch im Hauptausschuss in Sachen „Schutz von Fußgängern und Radfahrern im Stadtverkehr“: Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Gremiums für den Antrag der SPD aus, dass Abbiege-Assistenzsysteme in städtischen Fahrzeugen zur Regel gemacht werden. Ein Nachrüsten sei wegen Fehleranfälligkeit nicht sinnvoll, so die Stellungnahme der Feuerwehr. Allerdings werde bei künftigen Neuanschaffungen von Fahrzeugen mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bei den Technischen Betrieben das „Abbiege-Assistenzsystem mit Eingriff ins Motor- bzw. Bremsmanagement“ bestellt. So soll generell bei Neuanschaffungen von Lkw, Bussen und ähnlichen Nutzfahrzeugen darauf geachtet werden, dass Abbiege-Assistenzsysteme der neuesten Generation bereits installiert sind. Nachdem Andreas Behncke die Verwaltung für die umfangreiche Beantwortung der Fragen gelobt hatte, sprach sich Rüdiger Westerheide (CDU) ebenfalls für den Schutz der Fußgänger und Radfahrer aus und regte weitere Sicherheitstermine in Kitas und Schulen an.

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