Wohnhäuser betroffen Legionellenbefall an zwei Dormagener Straßen

Dormagen · Probleme mit Legionellen in Duschen städtischer Sportanlagen hatte es in den vergangenen Jahren in Dormagen immer wieder gegeben. Jetzt sind die gesundheitsgefährdenden Bakterien auch in Wohnhäusern aufgetaucht.

Die Haus- und Grundbesitz-Verwaltungs GmbH VBV hat Bewohner der Häuser Zonser Straße 54 bis 78 und der Liebermannstraße 1 bis 11 schriftlich auf die Funde hingewiesen und eine .Empfehlung ausgesprochen. Wegen der erhöhten Werte „raten wir besonders geschwächten Personen bis auf weiteres vom Duschen mittels zerstäubendem Duschkopf ab“ heißt es in dem Schreiben. In einer Wohneinheit sei ein Wert deutlich über 10.000 KBE/100 Milliliter festgestellt worden (KBE=koloniebildende Einheiten). Dort sei ein Duschverbot ausgesprochen worden. Der gesetzliche Grenzwert liege bei 100 KBE/100 Milliliter. Auch in anderen Wohnungen gebe es erhöhte Werte, so die VBV. Diese lägen jedoch nicht über 10.000 KBE/100 Milliliter.

Legionellen können unterschiedliche Krankheiten verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. In geringer Anzahl sind die Bakterien natürlicher Bestandteil von Gewässern und Grundwasser. Mithilfe eines Sachverständigenbüros werde nach Lösungen gesucht, sagte Verwalter Martin Scherer auf Anfrage. Alle Maßnahmen würden mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Kreises abgestimmt. Es habe bislang circa 40 Probeentnahmen gegeben, zum Beispiel in allen Dachgeschosseinheiten, so Scherer. Acht Proben seien in Kellern entnommen worden. Auch Installationen und Rohrleitungen würden überprüft.

Legionellen vermehren sich am besten zwischen 25 °C und 45 °C. Oberhalb von 60 °C werden sie meistens abgetötet.

(ssc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort