Anmeldezahlen in Dormagen Sekundarschule wird kaum nachgefragt

Dormagen · Bei den Anmeldungen zu den weiterführenden städtischen Schulen hat die Sekundarschule ihr bislang schlechtestes Ergebnis eingefahren. Die Gesamtschule liegt mit fast 200 Schülern vorne, gefolgt vom Leibniz-Gymnasium.

 Die Sekundarschule an der Bahnhofstraße hat seit ihrer Gründung einen schweren Stand.

Die Sekundarschule an der Bahnhofstraße hat seit ihrer Gründung einen schweren Stand.

Foto: Georg Salzburg

Der Skandal um die Sanierung der Sekundarschule, die viel teurer als ursprünglich angenommen und denn auch verspätet fertig werden wird, hat offenbar etliche Eltern abgeschreckt: Mit nur 28 Anmeldungen hat die noch junge Schule einen Tiefpunkt erreicht. Benötigt werden für die vierzügige Schule 80 Fünftklässler. „Die Sekundarschule ist ein wenig unser Sorgenkind“, konstatiert der für Schule zuständige Erste Beigeordnete im Rathaus, Robert Krumbein. Dass zum Schuljahresbeginn am 1. August gleichwohl ausreichend Schüler da sein werden, dafür wurden am gestrigen Montag die Weichen gestellt.

In einem sogenannten Koordinierungsverfahren wurde anhand der vom Stadtrat festgelegten Zügigkeiten der weiterführenden städtischen Schulen die Zahl der aufzunehmenden Schüler festgelegt. Weil an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und an der Realschule Hackenbroich insgesamt 61 Schüler abgewiesen werden müssen und zudem 13 Viertklässler noch an keiner Schule angemeldet wurden, ist klar, dass die Sekundarschule die nötigen Klassengrößen erreichen wird. Gleichwohl sieht es nach einem strukturellen Problem aus, weil die Sekundarschule seit ihrer Gründung noch kein Mal in der Anmeldungsphase auch nur annähernd die geforderte Zahl von 80 Schülern erreicht hat. Schulleiterin Bettina Mazurek spricht frank und frei von „extrem schlechten Zahlen“ und hadert mit den Baumaßnahmen an ihrer Schule. „Wenn Eltern eine Ruine sehen und dass es seit längerem keinen sichtbaren Fortschritt gibt, dann ist es auch nur schwer zu vermitteln, dass wir mal das schönste Schulgebäude im Rhein-Kreis Neuss haben werden.“ Eltern würden vor der Aussicht zurückschrecken, dass ihr Kind einen großen Teil seines Schullebens in der Sekundarstufe eins auf einer Baustelle verbringt.

Auf den Arbeitstag am heutigen Dienstag wird sich Alois Moritz kaum freuen: Denn auf den Rektor der Realschule Hackenbroich kommt die schwere Aufgabe zu, 40 Kinder auszuwählen, die sich zwar angemeldet haben, aber dennoch nicht diese Schule besuchen werden. Weil die Realschule anerkannte Inklusionsschule ist, wird sie vier im Verhältnis zu anderen Schulen kleinere Klassen bilden und von den 148 angemeldeten Kindern nur 108 aufnehmen. Die acht Kinder mit speziellem Förderbedarf haben ihren Platz ebenso sicher wie die Viertklässler, die bereits einen Bruder oder eine Schwester auf der Schule haben. Aus dem großen Rest werden 40 Lose gezogen. Um drohenden Klagen zu entgehen, muss Moritz genau auf das korrekte Auswahlverfahren schauen. Das bedeutet zum Beispiel, dass er Dormagener Kinder nicht bevorzugen darf. „Das Oberverwaltungsgericht sieht dafür keine Grundlage, so lange es keinen entsprechenden Ratsbeschluss gibt“, so Moritz. also gleiches Recht für Dormagener, Kölner oder Rommerskirchener bei der Aufnahme. „Ich bedauere es sehr, dass so viele Schüler abgelehnt werden müssen“, sagt der Rektor, „so sehr ich mich für die Schule über das gute Anmeldeergebnis natürlich freue.“ Viele Eltern sähen, dass die Realschule eine gute Schulform für ihr Kind sei.

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