Jobmesse in Dormagen Hunderte junge Erwachsene auf Jobsuche

Dormagen · Auch in diesem Jahr lockte die beliebte „Jobkomm“-Messe in Dormagen wieder hunderte Schülerinnen und Schüler an. Zahlreiche Unternehmen waren vertreten.

Mit „Virtual Reality“-Brillen informierte die Agentur für Arbeit über vielfältige Berufsfelder. Die Schülerinnen und Schüler standen zeitweise Schlage, um in die virtuelle Welt ihrer Wunschberufe einzutauchen.

Mit „Virtual Reality“-Brillen informierte die Agentur für Arbeit über vielfältige Berufsfelder. Die Schülerinnen und Schüler standen zeitweise Schlage, um in die virtuelle Welt ihrer Wunschberufe einzutauchen.

Foto: Wolfgang Walter

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte die beliebte Dormagener Ausbildungsmesse „Jobkomm - Date your job“ in diesem Jahr wieder stattfinden. Hunderte von Schülerinnen und Schülern besuchten die Veranstaltung zwischen 9 und 15 Uhr in der Dreifachturnhalle an der Konrad-Adenauer-Straße in Dormagen-Mitte. Vertreten waren dabei die Schule am Chorbusch aus Hackenbroich, die Raphaelschule des Jugenhilfezentrum Raphaelshaus, die Rachel-Carson-Schule sowie das Bettina-von-Arnim-Gymnasium.

Zahlreiche Unternehmen und freie Träger haben sich angemeldet und waren in der großflächigen Turnhalle anzutreffen, darunter Currenta, die Feuerwehr der Stadt Dormagen, das Rheinlandklinikum uvm. Auch die Bundesagentur für Arbeit war vor Ort, um den Jugendlichen beratend zur Seite zu stehen. Mitarbeiter Mateusz Brudek berichtet: „Solche Veranstaltung bieten die beste Möglichkeit für einen Austausch zwischen Jugendlichen und Arbeitgebern. Es ist wichtig, dass der Zugang vereinfacht wird. Heutzutage ist es eher so, dass die Unternehmen sich den Auszubildenden vorstellen müssen und nicht andersherum.“

Der Andrang auf den Stand der Bundesagentur für Arbeit war groß, nicht nur wegen der fachmännischen Beratung, sondern auch, weil die Schülerinnen und Schüler verschiede Berufsangebote mit einer VR-Brille hautnah miterleben durften. Auch das Rheinland Klinikum war auf der Jobmesse vertreten – warum das so wichtig sei? „Pflegenotstand!“, sagt die Operationstechnische Assistentin Verena Zell. „Die Arbeit in Kliniken ist in den vergangenen Jahren immer unbeliebter geworden, dabei gibt es viele Berufe, die nicht ausreichend bekannt sind, da wollen wir gegensteuern.“ Für ihr Unternehmen einstehen möchte auch Ute Breitsohl, Leiterin Recruiting und Ausbildung bei Currenta. Sie sagt: „Es ist wichtig, viele unterschiedliche Kanäle zu bespielen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Es ist schön hier vor Ort zu sein und mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechend. Es handelt sich natürlich auch um unser Einzugsgebiet und das Angebot ist groß.“

Dass die Auswahl groß ist, das findet auch Schülerin Milena Lahaj, die 15-Jährige interessiert sich insbesondere für ein Duales Studium. „Ich finde es gut, dass man sich nicht zwischen Ausbildung und Studium entscheiden muss“, erklärt sie. Mone Christ hingegen wünscht sich mehr Berufe im „kreativen Bereich“: „Die Auswahl ist zwar gut, aber es sind viele technische Berufe. Ich fände es gut, wenn noch mehr kreative Unternehmen vertreten wären.“ Das Highlight des 15-Jährigen Nils Hesshaus war am Mittwoch die Feuerwehr der Stadt Dormagen, die samt Einsatzwagen für eine Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau warb.

Für die Logistik und das Catering vor Ort sorgte die Stadt Dormagen, die Unterstützung der teilnehmenden Schulen habe dabei jedoch eine entscheidende Rolle gespielt. Cosima Nauroth von der Jugendberufshilfe der Stadt erzählt: „Die Schulen haben mitgeholfen und waren sehr engagiert, es war ein großes Gemeinschaftsprojekt, welches ansonsten nicht möglich gewesen wäre. Darüber freuen wir uns wirklich sehr und sind dankbar.“ Laut Nauroth sei die „Ausbildungsmesse für viele Schulen ein ganz wesentlicher Baustein der Berufsorientierung“. Sie führt aus: „Kein Video, auch kein Webformat kann das persönliche Gespräch und die praktische Arbeitsprobe ersetzen.“

Jedes Jahr starten 500 Dormagener Schüler und Schülerinnen ins Berufsleben, dennoch wird es für Unternehmen immer schwieriger, die jungen Erwachsenen für sich zu gewinnen. Offiziell begann das Ausbildungsjahr in diesem Jahr am 1. September, doch laut der Agentur für Arbeit herrscht weiterhin „Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt“. Franziska Gräfe befasst sich bei der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) mit dem Thema Fachkräftesicherung, sie sagt: „Unternehmer vor Ort spiegeln uns in Gesprächen, dass es immer schwieriger wird, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Beim Blick aufs große Bild ist diese Entwicklung doppelt problematisch: Fehlt heute der Nachwuchs, fehlen morgen die Fachkräfte.“ Umso mehr freute Gräfe sich daher über die vielen interessierten Schülerinnen und Schüler auf der Jobmesse: „Wir sind sehr zufrieden, nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Unternehmen ziehen eine positive Bilanz.“

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