Dank Rotary-Club in Rheinberg und Alpen Junge Gäste aus Mexiko und Taiwan

Rheinberg · Paula Quezada (17) und Chiang-Chih Hao (15) sind über den Rotary-Club Kamp-Lintfort / Graftschaft Moers ein Jahr lang in Deutschland. Sie leben bei Gastfamilien in Rheinberg und Alpen und besuchen das Amplonius-Gymnasium.

Rotarierein Edith Catrein-Diering (v.l.), Sencan Tasci (stellvertretende Leiterin des Amplonius-Gymnasiums), Marlen Martin Bieniok, Paula Quezada, Chiang-Chih Hao, Ronja Rous und Betreuungslehrerin Sigrid Schmitz.

Rotarierein Edith Catrein-Diering (v.l.), Sencan Tasci (stellvertretende Leiterin des Amplonius-Gymnasiums), Marlen Martin Bieniok, Paula Quezada, Chiang-Chih Hao, Ronja Rous und Betreuungslehrerin Sigrid Schmitz.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Paula Quezada hat einen dreiwöchigen Deutschkurs hinter sich. „Viel kann ich noch nicht“, gibt die 17-jährige Mexikanerin auf Englisch zu. Und Chiang-Chih Hao meint auf die Frage, wie es um seine Deutschkenntnisse bestellt ist, nur: „Bisschen.“ Dabei muss der 15-jährige Junge aus Taiwan herzhaft lachen.

In ein paar Monaten dürfte die Sache schon ganz anders aussehen, und die eine oder andere sprachliche Hürde wird dann wohl überwunden sein. Denn Paula und Hao bleiben jetzt ein Jahr lang in Deutschland. Hao lebt zunächst bei Familie Rous in Alpen, seine Gastschwester ist Ronja Rous. Paula ist bei Familie Paulweber in Orsoyerberg untergekommen und wird unter anderem von Marlen Martin Bieniok betreut. Die beiden Schülerinnen besuchen ebenfalls das Amplonius-Gymnasium und freuen sich auf eine gemeinsame Zeit.

Edith Catrein-Diering, Jugenddienstbeauftragte des Rotary-Clubs Kamp-Lintfort / Grafschaft Moers, freut sich ebenfalls. „Ich bin froh, dass wir nach der Zwangspause durch Corona endlich wieder Austauschschüler vermitteln konnten“, sagt die pensionierte Schulleiterin aus Issum. „Wir haben gerade auch zwei deutsche Schüler nach Argentinien beziehungsweise nach Spanien vermitteln können.“

Wer in den Genuss eines Austauschjahres über Rotary kommt, darf sich glücklich schätzen, denn die Eltern zahlen für ihr Kind lediglich den Flug sowie Kranken- und Haftpflichtversicherung. Alles andere übernehmen die Rotarier. Pro Monat 100 Euro Taschengeld zum Beispiel. Der Kamp-Lintforter Club legt von sich aus noch etwas drauf und finanziert den Jugendlichen eine Europareise, die sie im nächsten Frühjahr unter anderem nach Spanien, Italien, Frankreich und Monaco führen wird. An dieser Reise werden um die 30 Austauschschüler aus aller Welt teilnehmen.

Beide, Paula und Hao, haben sich ganz bewusst für Deutschland entschieden. Paula lebt in der Stadt Cuautémoc, von wo aus es bis Kalifornien, New Mexiko und Arizona nicht weit ist. „Bei uns gibt es viele deutschstämmige Menschen“, erzählt die 17-Jährige. Die deutsche Kultur habe sie gereizt. Aufgefallen ist ihr nicht nur, dass die Deutschen meist ganz anders aussehen als Mexikaner, sondern, dass hier alles gut organisiert sei und pünktlich laufe. „Das ist bei uns anders“, erzählt sie.

Für Hao gab es verschiedene Beweggründe. Seine Schwester studiert in München, deswegen ist er vor zwei Jahren mit seinen Eltern in Deutschland gewesen, hat unter anderem Köln, München und Frankfurt besucht. Außerdem gelte Deutschland als ein sehr sicheres Land. „Mich hätten aber auch Spanien, Italien und Frankreich interessiert“, gesteht der Taiwanese ein.

Hao, der in der Nähe der Hauptstadt Taipeh lebt, ist seit drei Wochen in Deutschland und hat bereits Terminprobleme. Und das hat mit seinen beiden Leidenschaften zu tun: Er spielt sehr gut Cello und Basketball. In Taiwan ist er Mitglied eines Sinfonieorchesters, hier hat er über Alexander Hülshoff Anschluss an Ensembles gefunden. Hülshoff ist Professor für Cello an der Folkwang-Hochschule in Essen und Initiator und künstlerischer Leiter des Kammermusikfestes Kloster Kamp. Mehrmals die Woche spielt Hao aber auch Basketball.

Unterdessen sieht Betreuungslehrerin Sigrid Schmitz vom Amplonius-Gymnasium zu, dass die beiden Gastschüler schnell einen Stundenplan bekommen, damit sie wissen, wo und worin sie unterrichtet werden. Deutschunterricht erhalten sie begleitend an einer Privatschule in Budberg.

Edith Catrein-Diering ist sehr glücklich darüber, dass das Gymnasium die Rotarier und ihre Gäste so herzlich aufgenommen hat. Gut gefallen hat ihr ein Satz von Schulleiter Marcus Padtberg, der gesagt hat: „Austauchschüler sind eine Bereicherung für unsere Schule.“

(up)
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