Dormagen Freizeit ohne Abenteuer

Dormagen · Horrem Wer das Gelände am Rübenweg noch aus den wilden Zeiten des Abenteuerspielplatzes (ASP) kennt oder dort gespielt hat, wird mit Wehmut das hölzerne Indianerzelt betrachten - einziges Relikt der Vergangenheit.

Horrem Wer das Gelände am Rübenweg noch aus den wilden Zeiten des Abenteuerspielplatzes (ASP) kennt oder dort gespielt hat, wird mit Wehmut das hölzerne Indianerzelt betrachten - einziges Relikt der Vergangenheit.

Ansonsten bietet sich eine gepflegte Wiese auf dem gut 7500 Quadratmeter großen Gelände an, ein Basketball-Spielfeld, ein Sandplatz für Beach-Volleyball und ein Haus, das gegenübere früher nicht wiederzuerkennen ist. Gerd Sablowski und seine Mitstreiter von der "IG Wohnpark Horrem" haben 20 Monate lang ganze Arbeit geleistet, ein Schmuckstück eines Jugend- und Freizeitzentrums geschaffen.

Ein wenig werden sie außer dem Spaß an der Arbeit auch davon haben: "Für Familienfeiern steht das Haus den Vereinsmitgliedern offen", so Gerd Sablowski. Die Stadt hat der IG bei der kompletten Neugestaltung des Jugendzentrums mit 145 000 Euro unter die Arme gegriffen und die Neuanschaffungen finanziert.

Bürgermeister Heinz Hilgers, dem Leiter des Fachbereichs Jugend, Senioren, Familie bei der Stadt, Gerd Trzeszkowski, ist die Erleichterung anzumerken, dass am Freitag die Eröffnung gefeiert werden konnte.

"Nachdem sich der Internationale Bund vor zwei Jahren aus der Betreuung des Abenteuerspielplatzes zurückgezogen hat, die Pfarre Heilige Familie ihr Pfarrzentrum schloss und der Abriss der Markuskirche mit dem Jugendcafè F(l)air bekannt wurde, mussten wir damit rechnen, dass die Jugendarbeit in Horrem am Ende ist", so der Bürgermeister. Mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Katharina Hackenbroich im Pfarrheim wurde zwar schnell eine Lösung gefunden - sie war nur von kurzer Dauer.

Erst Gespräche mit dem Diakonischen Werk im Rhein-Kreis Neuss brachten Erfolge. Vorsitzender Dr. Günter Türck: "Wir haben festgestellt, dass wir sehr stark im Seniorenbereich engagiert sind, wir wollen zukünftig mehr für die Jugend tun."

Horrem erwies sich für ihn und Diakonie-Geschäftsführer Bernd Gellrich als lohnendes Feld. Hinzu kommt dass die Diakonie in Dormagen ihre soziale Arbeit "gleich um die Ecke" im Schümmerhof an der Kechtstedener Straße konzentriert hat. Mit Matthias Rath fand die Diakonie einen jungen, engagierten Sozialarbeiter für die Einrichtung, der ein spannendes Programm vom offenen Ohr bei Problemen bis zum Sport erarbeitet hat. Von dort aus organisiert wird auch eine Nachhilfe- und Hausaufgabenbetreuung im Pfarrheim.

Der Diakonie-Vorsitzende betonte bei der Eröffnung auch, dass auf der Agenda für die Einrichtung auch die christliche Wertevermittlung steht. "Wir sind zuversichtlich, dass sich das neue Jugendzentrum schnell im Stadtteil etablieren wird." Die Stadt zahlt zurzeit 90 Prozent der Betriebskosten, wobei daran gedacht ist, später Matthias Rath mit bis zu zwei weiteren hauptamtlichen Kräften zu unterstützen. Für Hilgers kann das ASP-Kürzel in Zukunft ruhig beibehalten werden: "Es steht dann für Abenteuer-Spielplatz eben für Aktiv-Spiellplatz."

(NGZ)
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