Heavy Metal in Dormagen Die Metal-Szene zeigt sich putzmunter

Dormagen · Sechs Rock-Bands mischten beim Open-Air-Konzert das Publikum mächtig auf. Die Veranstaltung wurde zu einem großen Erfolg für die heimischen Musiker, die ganz auf eigene Songs setzten.

„Dormagen Rockt!“ - Fans, was wollt Ihr mehr? Wessen Herz für die sanften, die kräftigen bis harten Töne, überhaupt für das ganze Spektrum „seiner“ Musik schlägt, der kam am Samstag nahezu einen ganzen Nachmittag bis spät in die Nacht voll auf seine Kosten.Wie diese längst weltweit zu hohem Rang aufgestiegenen Klänge, so weit fächern sich auch die vielen Dormagener Bands zu einem beeindruckend vielseitigen Kaleidoskop auf.

Für jeden war in der Tanke etwas dabei, und der Gesamteindruck kündete von einer sowohl von experimentierfreudigen als auch präsenten Szene.

Eingeladen und organisiert hatte den Event Erik Krüger, selbst Sänger der „Ghost Basterds“ und Geschäftsführer der APP „Unser Dormagen“, in Zusammenarbeit mit der Tanke. Viel technisches Equipment sorgte auf der Bühne sowohl für entsprechende akustische Verstärkung als auch für perfekte Ausleuchtung. Auch das spätsommerliche Wetter hat voll mitgespielt.

Das ist überhaupt ein entscheidendes Stichwort für dieses in dieser Form erstmals in Dormagen durchgeführte Konzert. Nicht dass hier die ganz großen Bands intensiv und munter gecovert wurden, ganz und gar nicht, sondern in Dormagen blüht und wächst die einschlägige Rockkultur. Ausgesprochen kreativ geht es dabei zu, und die zahlreichen Besucher spürten von Anfang an, was  auf der Bühne abging.

Die etablierte Band „Unexpected Visitors“ eröffnete mit progressivem Rock, kam aber auch mit melancholisch-gefühlvollen Klängen über. „4Quarter“ hielten sich nicht an die klassischen Rock-Strukturen, sondern gingen musikalisch eigene Wege. Originell wie immer traten auch die „Starlettes“ auf, die mit ihrer Girl-Power in Dormagen eine gewisse Alleinstellung besitzen. „Kein Klischee“ lautet der Titel einer ihrer Songs, mit dem sie wild entschlossen signalisieren, dass sie sich nicht festlegen lassen. Und dabei haben sie auch den ruhigen und gefühlvollen Rock im Repertoire, abgesehen davon, dass sie auf der Bühne ein attraktiver Blickfang sind.

„Ghost Basterds“ mit dem Front-Sänger und Konzert-Organisator Erik Krüger ist ganz auf Groove-Core, die harte Spielart des Metals, festgelegt. Diese Musik ist kein stylisches Versprechen, sondern ein sinnliches Erleben, was die Reaktion des Publikums zur Genüge bewies. Die Band hat ausschließlich selbst geschriebene Songs im Programm und bereitet sich  darauf vor, Anfang 2020 ihre ersten Songs im Studio aufzunehmen.

Der jungen Band „Grey Season“ hat es der harte Metal angetan. Ihr Sound wird von tief gestimmten Siebensaiten bestimmt, und die Inhalte handeln beispielsweise von Lebensstilen oder was sie mit der Umwelt anstellen. Im 45-Minuten-Takt lief die Programmfolge ab, und so war irgendwann die Band „Tight“ an der Reihe mit ihrem aus den 80er Jahren inspirierten Classic-Rock. Das Trio „Backhaus“ schloss mit „Grunge“-Klängen, mit denen einst die US-Band Nirvana ihre großen Erfolge einfuhr, den ereignisreichen halben Tag und ganzen Abend ab. Und so ist in Dormagen die Rock-Szene putzmunter - das war der bleibende Eindruck.

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