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„Grips-Club“ in Dormagen BvA-Schüler entwerfen eigenes Brettspiel

Dormagen · Die zwölf Schüler der AG „Grips-Club“ nahmen mit ihrem Spiel zum Thema Kapitalismus und Marxismus auch am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung teil. Das Spiel wird auch im Museum ausgestellt.

 Ein Teil des „Grips“-Teams: Timo Große (v.l.), Marc Kessner, Leiter Johannes Rauwald, Matthias Wegener, Ida Marie Appel und Lorena Köller.

Ein Teil des „Grips“-Teams: Timo Große (v.l.), Marc Kessner, Leiter Johannes Rauwald, Matthias Wegener, Ida Marie Appel und Lorena Köller.

Foto: Maren Könemann

Es ist ein Spiel der Entscheidungen. Wer möchte man sein, Marxist oder Kapitalist? Was möchte man erreichen, Arbeiterzufriedenheit oder Geld? Zwölf Mitglieder der AG „Grips-Club“ des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums haben jetzt ein eigenes Brettspiel erfunden, in dem diese Fragen eine Rolle spielen. Gemeinsam mit Leiter Johannes Rauwald gewannen sie damit beim „Schülerwettbewerb zur politischen Bildung“ der Bundeszentrale für politische Bildung die Ausstellung ihres Spiels im Spielemuseum in Chemnitz.

„Es war mal etwas anderes. Im Unterricht entwerfen wir oft ganz normale Plakate, aber ein richtiges Spiel haben wir noch nie gemacht“, erzählt Lorena Köller (14). Mit ihren elf Mitschülern hat sie zwischen September und Dezember immer freitags nach der Schule an dem Spiel gearbeitet. Entstanden ist die Idee im Rahmen des Schülerwettbewerbs, erklärt AG-Leiter Johannes Rauwald. „Es gab verschiedene Ausschreibungen, unter anderem auch eine zu Karl Marx. Für die haben wir uns dann entschieden“, so Rauwald. Doch um ein Brettspiel zum Thema zu entwerfen, mussten die Schüler sich erst einmal intensiv damit beschäftigen. „Eigentlich ist das kein Unterrichtsstoff für die Mittelstufe“, sagt Rauwald.

Kein Problem aber für den „Grips-Club“. Bis zu den Herbstferien lernten die Schüler die Hintergründe, und dann wurde an der Umsetzung der Ideen getüftelt. „Es war schon nervenaufreibend“, erzählt Rauwald, „manchmal wurden die Ideen zu komplex, und die Zeit wurde knapp.“ Trotz Zeitdruck ist das Ergebnis aber einmalig geworden. „Es gibt vier Spieler. Zwei Marxisten spielen gegen zwei Kapitalisten“, erklärt Ida Marie Appel (13). Ziel sei es, so viele Punkte in den Bereichen Geld, Arbeiter und Arbeiterzufriedenheit wie möglich zu sammeln – aber eben entsprechend seiner Ideale. So habe ein Marxist gewonnen, sobald er zehn Punkte in Arbeiterzufriedenheit und null Punkte Geld erreicht hat, ein Kapitalist hingegen benötige zehn Punkte Geld und keine Arbeiterzufriedenheit. „Die Punkte bekommt man durch Ereigniskarten“, erklären die Schüler weiter. Diese stellten bestimmte Situationen dar, in denen die Spieler Entscheidungen zu ihrem Verhalten treffen müssen. Je nach Punkt werden die Spielfiguren in Form kleiner Tic-Tac-Dosen auf dem Spielfeld hin und her bewegt. „Ein Beispiel ist der Geburtstag von Karl Marx“, erklären die Schüler. Schmeißt der Spieler eine Party für Marx, gibt es zwei Punkte für die Arbeiterzufriedenheit, aber keine Geld-Punkte – wohl keine gute Entscheidung für einen überzeugten Kapitalisten. Neben Naturkatastrophen, Erfindungen oder Krankheiten wurden auch historische Ereignisse mit eingebaut, erklärt Rauwald. So gebe es auch eine Karte, in der Friedrich Engels die Firma besuchen kommt.

Auf ihr eigenes Brettspiel, das noch in diesem Jahr im Spielemuseum in Chemnitz ausgestellt werden soll, sind die Schüler stolz. „Es war viel Arbeit und ich finde, wir haben das gut hinbekommen“, sagt Marc Kessner (14). Auch Schulleiter Theodor Lindner ist begeistert: „So stelle ich mir modernes Lernen vor.“

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