Dormagen Die Feuerwehrfamilie aus Delhoven

Dormagen · In der fünften Generation engagieren sich die Seburschenichs aus Delhoven für die Freiwillige Feuerwehr ihres Ortes. Auch der elfjährige Tom Sebuschenich ist bereits in die Fußstapfen seiner Vorfahren getreten.

 Drei Generationen sind von der Freiwilligen Feuerwehr begeistert (v.l.): Paul, Rüdiger und Tom Seburschenich aus Delhoven engagieren sich im Löschzug Delhoven und der Kinderfeuerwehr.

Drei Generationen sind von der Freiwilligen Feuerwehr begeistert (v.l.): Paul, Rüdiger und Tom Seburschenich aus Delhoven engagieren sich im Löschzug Delhoven und der Kinderfeuerwehr.

Foto: Hans Jazyk

Aus dem Familienleben der Seburschenichs ist die Freiwillige Feuerwehr nicht wegzudenken. Bereits in der fünften Generation wollen sie nur eines: "Anderen helfen." Angefangen hat alles mit dem Großvater von Paul Seburschenich (80), der das Feuerwehr-Gen an seinen Sohn weitergab. "Ich besitze noch immer ein historisches Foto aus dem Jahr 1928, das meinen Vater in seiner Uniform zeigt", sagt der ehemalige Kraftfahrer, der vor 20 Jahren den aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Delhoven verlassen hat und seitdem Ehrenmitglied ist.

Seit 1948 ist Paul Seburschenich dabei, zunächst in seinem Geburtsort Zons, obwohl er bei seinem Eintritt noch nicht 18 Jahre alt war — denn so alt mussten die jungen Feuerwehrmänner damals sein. "Ich erinnere mich noch gut daran, als ich damals als erster Zonser zu einem Maschinistenlehrgang nach Warendorf fahren durfte", sagt Paul Seburschenich. "Danach habe ich sogar den Posten des ursprünglichen Maschinisten bekommen." 1957 war dann erst mal Schluss mit der Feuerwehr, Paul Seburschenich heiratete und zog weg — 1970 allerdings hat er in Delhoven wieder angefangen, denn es habe ihn nicht losgelassen. "Ist man einmal mit dem Feuerwehr-Virus infiziert, gibt es keine Heilung", sagt er.

Das kann auch sein Sohn Rüdiger (46) bestätigen: "Ich bin mit der Feuerwehr aufgewachsen. Für mich war es das Normalste auf der Welt. Allerdings musste ich warten bis ich zwölf Jahre alt war, um selbst in die Jugendfeuerwehr eintreten zu dürfen." Fünf Jahre später habe er als junger Mann das Interesse verloren. "Damals wurde aber noch viel über die Sirene im Dorf alarmiert — es war ganz schlimm für mich, dass ich nicht mit zu den Einsätzen fahren konnte." Also ging er zurück zur Feuerwehr — und dieses Mal für immer. Wegen seiner langen Pause musste der Familienvater und Kraftfahrer — auch hier ist er in die Fußstapfen von Paul Seburschenich getreten — die Grundausbildung wiederholen und knüpfte neue Bande zur Jugendfeuerwehr. Als Jugendwart stand er den jungen Männern zur Seite, bis er nach vielen Lehrgängen Brandmeister wurde.

Seit drei Jahren ist Rüdiger Seburschenich Löschzugführer in Delhoven und Ansprechpartner für die Dormagener Feuerwehr sowie Aus- und Weiterbilder für seine Wehrleute. "Es macht nach wie vor großen Spaß, auch wenn es schwieriger geworden ist als früher: Die Personaldecke ist dünner geworden, und wir müssen und werden uns den Nachwuchssorgen stellen."

Nachwuchs in Sachen Feuerwehr ist auch Rüdiger Seburschenichs Sohn Tom. Der Elfjährige ist bereits mit acht Jahren in die Kinderfeuerwehr eingetreten, weil er es seinem Vater und Großvater gleichtun wollte. "Ich will nur eins: Leben retten", sagt er ernst. "Ich hatte schon als kleines Kind Interesse an der Feuerwehr, war von der Arbeit meines Vaters begeistert und konnte es kaum erwarten, bis ich endlich alt genug war." Und einen schönen Nebeneffekt hat das ehrenamtliche Engagement des Schülers auch: "Ohne die Feuerwehr hätte ich meinen besten Freund erst später kennen gelernt."

(NGZ/ac)
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