Lokalsport Finale verloren, Sympathie gewonnen

Duisburg · Vor 24 002 Zuschauern in der stimmungsvollen Schauinsland-Reisen-Arena verlor der TV Jahn Hiesfeld im Finale des Niederrheinpokals mit 2:5 gegen den MSV Duisburg. 50 Minuten hielt der Außenseiter mit und lag sogar in Führung.

 Mit einer Faust klärte Hiesfelds Torhüter Sören Stauder diese Situation. Davon gab es bis zur Führung der Hiesfelder nicht allzu viele im Strafraum des TV Jahn. Nach dem schnellen Ausgleichstor und dem umstrittenen Elfmeter war die Partie aber so gut wie entschieden.

Mit einer Faust klärte Hiesfelds Torhüter Sören Stauder diese Situation. Davon gab es bis zur Führung der Hiesfelder nicht allzu viele im Strafraum des TV Jahn. Nach dem schnellen Ausgleichstor und dem umstrittenen Elfmeter war die Partie aber so gut wie entschieden.

Foto: Martin Büttner

Wenn Duisburger Fans nach den Trikots des TV Jahn fragen und den Spielern aufmunternd auf die Schulter klopfen, wenn MSV-Verteidiger Markus Bollmann schon während der Partie dem Gegner Respekt zollt, und wenn Fabian Gombarek nach dem Schlusspfiff auf den Zaun des Gästeblocks steigt, um trotz einer Niederlage die "Humba" anzustimmen, dann sind dies die besten Beweise dafür, dass die Hiesfelder im Finale des Niederrheinpokals eine außergewöhnliche Leistung brachten. Dass sich nach 90 Minuten der MSV mit 5:2 (0:0) gegen die zwei Klassen tiefer spielenden "Veilchen" durchsetzte, störte beim TV Jahn nach dem Spielende niemanden. Das Erlebnis, vor 24 002 Zuschauern aufzulaufen, überragte alles.

 Angespannte Gesichter bei den Hiesfeldern, die von Kapitän Kevin Corvers auf den Rasen geführt wurden.

Angespannte Gesichter bei den Hiesfeldern, die von Kapitän Kevin Corvers auf den Rasen geführt wurden.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

So gab es in der Schauinsland-Reisen-Arena bei der Übergabe des Pokals nur strahlende Gesichter. Die Duisburger feierten mit ihren Fans den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals und die Hiesfelder waren einfach nur stolz auf ihr Geleistetes. Denn lange war der Außenseiter nicht nur ebenbürtig, sondern die auffälligere Mannschaft, nachdem die Anfangsnervosität abgelegt worden war. Gombarek besaß die erste Chance des Spiels und nach der ersten Ecke für den TV Jahn kam auch Oliver Rademacher zum Abschluss. Einige Zebras trauten auf den Tribünen ihren Augen kaum, denn es war der Oberligist, der gefällig nach vorne spielte, während der MSV im Spielaufbau und Angriff enttäuschte.

 Danke sagten die Jahn-Kicker nach dem Schlusspfiff und liefen sofort in die Kurve, wo ihre Fans sie lautstark unterstützt hatten.

Danke sagten die Jahn-Kicker nach dem Schlusspfiff und liefen sofort in die Kurve, wo ihre Fans sie lautstark unterstützt hatten.

Foto: Büttner, Martin (m-b)
 Die Hiesfelder Fans feierten 90 Minuten lang ihre Mannschaft.

Die Hiesfelder Fans feierten 90 Minuten lang ihre Mannschaft.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Daher gingen die Hiesfelder durch Dennis Hecht nicht unverdient in Führung (48.) und nach der guten Vorstellung in der ersten Halbzeit schien die Sensation nicht mehr unmöglich zu sein. Das totale Glücksgefühl hielt jedoch nur zwei Minuten an, ehe eine spielentscheidende Viertelstunde folgte. In dieser Phase kassierte der TV Jahn die fünf Gegentore durch Bollmann (50.), Branimir Bajic per strittigem Foulelfmeter (55.), Michael Gardawski (59.), Gökhan Lekesiz (63.) und Kevin Wolze (66.). Aufgeben wollten sich die "Veilchen" bei der tollen Stimmung aber dennoch nicht und sie versuchten weiter, die Schwachstellen der Duisburger Abwehr auszunutzen - zweimal gelangen ihnen das auch noch. Zunächst, als sich Bajic gegen den schnellen Danny Rankl nur mit einer Notbremse helfen konnte und dafür die Rote Karte sah (73.), und dann zehn Minuten vor dem Ende, als Rankl den verdienten zweiten Hiesfelder Treffer erzielte. Trotz des 2:5 war es ein großer Tag für den kleinen Dorfverein.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort