Schon im Kindergarten beginnen SPD: Bewusstsein für Klimaschutz stärken

Dinslaken · Die Folgen der Erderwärmung sind nicht zu übersehen: Hitzeperioden, das ausgetrocknete Rotbach-Bett, aufgrund der Dürre abgestorbene Bäume und Büsche. Die Sozialdemokraten setzen auf eine Sensibilisierung für den Klimaschutz.

 Das begrünte Dach eines Wartehäuschens – ein Beispiel für Klimaschutz aus Utrecht in den Niederlanden.

Das begrünte Dach eines Wartehäuschens – ein Beispiel für Klimaschutz aus Utrecht in den Niederlanden.

Foto: dpa/Barbra Verbij

Die Auswirkungen der Erderwärmung sind bereits in Dinslaken zu sehen und werden auch künftig zu spüren sein.  Obwohl in den vergangenen Jahren etliche Entscheidungen getroffen worden sind, die Dinslaken im Bereich des Klimaschutzes voran gebracht haben, muss nach Ansicht der sozialdemokratischen Ratsfraktion auf diesem Gebiet  noch mehr geschehen. Als Ergebnis des Prozesses der „Global nachhaltigen Kommune“ hat der Stadtrat beispielsweise die Umsetzung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, die mit verschiedenen Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes verbunden ist. „Aus Sicht der Fraktion der SPD Dinslaken sind diese Maßnahmen und Aktivitäten ein wichtiger Beitrag, der allerdings erst durch ein klimabewusstes Denken und Handeln der Gesellschaft volle Wirkung entfalten kann“, stellt SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Buchmann fest. Nach Überzeugung der Sozialdemokraten sollte Klimaschutz „sozialverträglich und aus einem inneren Antrieb“ heraus gestaltet werden. In einem Antrag, der an Bürgermeister Michael Heidinger geschickt worden ist, fordert die SPD-Fraktion eine Sensibilisierung von jung und alt für den Klimaschutz. Der Stadtrat soll sich mit dieser Thematik befassen.

Nach Vorstellung der SPD soll die Sensibilisierung für den Klimaschutz bereits im Kindergarten beginnen. Gedacht wird daran, dass in städtischen Kindertageseinrichtungen Kooperationen mit nahe gelegenen Kleingartenanlagen durch die Verwaltung unterstützt und gefördert werden. In den Schulen könnten Energiesparprojekte wie  „fifty-fifty“ oder die Anlage und Pflege von Schulgärten zur Sensibilisierung beitragen. Zudem soll die Verwaltung prüfen, ob Flächen für Projekte im Bereich „Urban Gardening“ (Gartenbau in der Stadt)  zur Verfügung gestellt werden können. Auch wird die Erarbeitung eines Konzeptes für eine Radnacht angeregt, die im zweiten Quartal 2020 stattfinden soll.

In der Klimaschutz-Thematik, so die SPD, gehen die Ansichten in Teilen der Bevölkerung extrem auseinander. Da gebe es Klimaaktivisten und diejenigen, die dem Thema ablehnend gegenüberstehen.   Damit die Klimaschutz-Aktivitäten von den Bürgern mitgetragen werden, ist es nach Überzeugung der Sozialdemokraten erforderlich, dass Entscheidungen nachvollziehbar sind und die Lebensrealität der Betroffenen berücksichtigt wird. Es müsse auch in diesem Bereich ein Gefühl der Gemeinschaft geben. Gefordert wird ein Ende des „Wir gegen Die“. So könne Akzeptanz geschaffen werden und eine Bereitschaft zum Handeln entstehen.

Damit die Bürger aus freien Stücken beim Klimaschutz mitmachen, setzt die SPD-Fraktion auf Aufklärung ohne den erhobenen Zeigefinger“ und  auf ein Gefühl von Gemeinschaft. So könnten nach Überzeugung der Sozialdemokraten gemeinschaftlich Nutzgärten im öffentlichen Raum angelegt und gemeinsam bewirtschaftet werden, Dadurch ließen sich Brachflächen beleben und könnten ökologisch sinnvoll genutzt werden. Zudem sind die Sozialdemokraten überzeugt, dass sich durch neuen Konzepte in städtischen Kindergärten und Schulen bei den nachfolgenden Generationen ein starkes Bewusstsein für den Klimaschutz geschaffen werden kann.  Deshalb sollten erprobte und bewährte Projekte wie „fifty-fifty“ neu aufgelegt und Vorhaben wie Schulgärten neu gedacht werden. Beispielsweise ließen sich dieses Gärten auch bei begrenztem Platzangebot durch Hochbeete selbst auf befestigten Flächen realisieren.

„Die SPD-Fraktion sieht außerdem eine Radnacht in unserer Stadt als eine Chance, das Thema erlebbar zu machen“, so Fraktionschef Jürgen Buchmann. Für eine solche Veranstaltung sollen städtische Straßen gesperrt werden, damit die Bürger dieses Strecken dann für einige Stunden auf dem Fahrrad erleben können. Dabei soll der Radtag viele Bürger ansprechen, „alle Bereiche und Interessen von kulinarisch, kulturell bis wissenswert“ abdecken. Vereine, Verbände und Organisationen sollen die Möglichkeit erhalten, sich zu präsentieren und sich mit den Bürgern auszutauschen. Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, können nach Vorstellungen der SPD-Fraktion auch ein Trödelmarkt, Workshops und kreative Mitmach-Aktionen im Rahmen der Radnacht stattfinden. Bei der Planung eines solchen Events sollen die lokalen Akteure eingebunden werden.

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