Evangelischer Kirchenkreis und Eine Welt Gruppe Dinslaken Pfarrer aus Dinslaken moderiert Videokonferenz: Die Situation der Flüchtlinge in Bosnien

Dinslaken · Immer wieder kommt es nach Aussage des Evangelischen Kirchenkreises zu illegalen Zurückweisungen von Geflüchteten, die versuchen, in die EU nach Kroatien zu gelangen. 16.000 illegale Pushbacks in 2020, darunter 800 Fälle von Kindern, habe das Danish Refugee Council dokumentiert.

 Die Geflüchteten leiden im Winter unter Kälte und Hunger.

Die Geflüchteten leiden im Winter unter Kälte und Hunger.

Foto: dpa/Kemal Softic

Der Evangelische Kirchenkreis Dinslaken, die Eine Welt Gruppe und der Förderverein Kultur und Evangelische Kirche setzen ihre Reihe „EU – Flüchtlingspolitik – Unterlassene Hilfeleistung“ fort. Diesmal ist die Situation im bosnisch/kroatischen Grenzgebiet im Kanton Bihac in der Nähe von Lipa das Thema einer Videokonferenz, die am Mittwoch, 31. März, Beginn 19 Uhr, stattfinden wird.

Immer wieder kommt es nach Aussage des Evangelischen Kirchenkreises zu illegalen Zurückweisungen von Geflüchteten, die versuchen, in die EU nach Kroatien zu gelangen. 16.000 illegale Pushbacks in 2020, darunter 800 Fälle von Kindern, habe das Danish Refugee Council dokumentiert. Die Menschen lebten im bosnischen Grenzgebiet unter katastrophalen Bedingungen, seien Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt. Im Dezember vergangenen Jahres habe die Internationale Organisation für Migration (IOM) das Aufnahmelager Lipa räumen lässen, da es dort weder Wasser noch Strom gegeben habe. Rund 1300 Flüchtlinge seien davon betroffen und ohne Unterkunft gewesen.

Referent bei der Videokonferenz ist Erich Rathfelder, der seit über 30 Jahren als deutscher Journalist auf dem Balkan lebt und von dort berichtet. Er wird aus Split zugeschaltet und soll die politische Situation im Zusammenhang der Flüchtlingssituation darstellen und einordnen.

Den praktischen Teil werden Jonathan Sieger und Giorgio Morra vom Verein Kölner Spendenkonvoi darstellen, die an der bosnisch/kroatischen Grenze Einheimische unterstützen, die versuchen, Flüchtlingen beizustehen.

Der Kölner Spendenkonvoi hat, so der Evangelische KIrchenkreis in einer Pressemitteilung, einen Brief an Bundesinnenminister Seehofer gerichtet mit der Forderung der Evakuierung des Lagers Lipa und Aufnahme der Geflüchteten von dort in die EU.

Der Evangelische Kirchenkreis, seine Gemeinden und die Eine Welt Gruppe unterstützen seit einem Besuch 2018 vor Ort die griechische Flüchtlingsorganisation Lesvos Solidarity und haben mit anderen zusammen dazu beigetragen, dass der Rat der Stadt Dinslaken sich zum „sicheren Hafen“ erklärte. Die Evangelische Kirchengemeinde Hünxe stellte ebenfalls einen Antrag mit dem Ergebnis, dass sich die Gemeinde Hünxe diesem Bündnis ebenfalls angeschlossen hat, dem inzwischen über 170 Städte und Gemeinden beigetreten sind.

Wer an der Videokonferenz teilnehmen möchte, die vom früheren Flüchtlingspfarrer Gerhard Greiner moderiert wird, melde sich bis Mittwoch, 31. März, 12 Uhr, im Sekretariat des Evangelischen Kirchenkreises bei Kirsten Tenten (Telefon 02064 414512 oder per E-Mail: kirsten.tenten@ekir.de ).

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