Befürworter und Gegner sollen an einen Tisch kommen Adnan Köse will über Wölfe reden

Hünxe/Dinslaken · Wegen der rasanten Entwicklung um den Wolf – immer wieder Risse in Hünxe, ein Antrag auf Abschuss von Wölfin „Gloria“ wurde gestellt – wird der Filmemacher aus Dinslaken jetzt tätig. Alle sind eingeladen, zivilisiert zu diskutieren.

 Filmemacher Adnan Köse (rechts) will Menschen aus beiden Lagern aufs Podium holen. Wolfshalter Jos de Bruin aus Sonsbeck (links) hat bereits seine Teilnahme an der Diskussion zugesagt.

Filmemacher Adnan Köse (rechts) will Menschen aus beiden Lagern aufs Podium holen. Wolfshalter Jos de Bruin aus Sonsbeck (links) hat bereits seine Teilnahme an der Diskussion zugesagt.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Dinslakener Filmemacher Adnan Köse veranstaltet einen Diskussionsabend zum Thema „Wolf“. Hintergrund ist die Rückkehr des Wolfs an das Niederrhein. Immer wieder werden im Wolfsgebiet Schermbeck Schafe gerissen, sehr häufig im Bereich der Gemeinde Hünxe. Köse will nun Naturschützer und Kritiker bei der Podiumsdiskussion am Samstag, 8. Februar, an einen Tisch bringen.

„Letztendlich haben alle das gleiche Ziel oder besser gesagt das gleiche Bedürfnis: das Bedürfnis nach Schutz“, erklärt Adnan Köse. Seine eigene Position ist klar: Dieser Schutz sei durchaus leistbar, „wenn auch mit Geld und viel Zeit verbunden, und dafür muss kein Wolf der Welt geschossen beziehungsweise ,entnommen’ werden, denn der Wolf steht laut Gesetz in der Satzung der EU unter Artenschutz. Er verdient es, genauso geschützt zu werden wie die Schafherden der Schäfer. Dafür setze ich mich ein und habe sehr spannende und erfahrene Fachleute aus beiden ,Lagern’ aufs Podium eingeladen.“

Er selbst will die Veranstaltung im katholischen Pfarrsaal Heilig Geist moderieren. Als Podiumsgäste zugesagt haben schon Florian Preis von der „Ruhrschäferei“ in Duisburg, der Wolfs-Halter und Anbieter von Wolfsseminaren Jos de Bruin aus Sonsbeck, dessen Mitarbeiterin Gaby Steemann und Peter Malzbender vom Naturschutzbund (Nabu) in Wesel.

Der Berufsschäfer aus der Region Maik Dünow habe Interesse bekundet, es seien aber noch Terminfragen zu klären. Außerdem will Köse einen Vertreter des Landesumweltamtes (Lanuv) in die Runde holen und weitere Gäste, sofern es sich ergibt. Unter anderem sucht er noch den Kontakt zu weiteren Nutztierhaltern.

Bei der Veranstaltung sollen zuerst die Gäste auf dem Podium reden. „Dann ist die Runde eröffnet für das Publikum“, so Adnan Köse. Er wünscht sich möglichst große Beteiligung: Jeder, dem das Thema nicht egal ist und der an ein einer „vernünftigen“ Diskussion interessiert sei, sei eingeladen. Je mehr Menschen, desto besser.

Dabei will Adnan Köse für eine friedliche, angstfreie Atmosphäre sorgen: „Ich will nicht, dass die Situation weiter hoch geschaukelt wird, da hilft nur Aufklärung“, stellt er fest. Er werde bei den Beiträgen keine Aggressionen dulden. „Ich bin ein Freund von gepflegter Streitkultur, aber alles muss mit Respekt und Menschlichkeit einhergehen“, kündigt er an. „Wer sich nicht daran hält, wird von mir als Moderator freundlich, aber bestimmt des Saales verwiesen.“

Er appelliert: „Wir haben vielleicht die Chance, am 8. Februar aus Dinslaken heraus ein Statement zu setzen, was bisher noch in keiner Region erreicht worden ist. Wie Menschen, die einander zuhören und im besten Falle von einander lernen.“ Besonders freue er sich darüber, dass die Katholische Kirchengemeinde St. Vincentius sein Anliegen unterstütze, „gesellschaftliche Kontroversen zu versachlichen und einen Beitrag zur Streitkultur zu leisten“. Die Gemeinde stellt ihre Räume für die Veranstaltung in Hiesfeld zur Verfügung.

Der Diskussionsabend ist am Samstag, 8. Februar. Beginn ist um 17 Uhr; Einlass bereits ab 16.45 Uhr. Ort des Geschehens ist das Gemeindehaus der Katholischen Gemeinde Heilig Geist an der Riemenschneider Straße 5 in Hiesfeld. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort