Letzte Vorbereitungen Spannung vor Rahmede-Sprengung steigt

Lüdenscheid · Kurz vor der geplanten Sprengung der Rahmede-Talbrücke an der Autobahn 45 am Sonntagmittag im Sauerland sind letzte Vorarbeiten und Sicherheitsmaßnahmen angelaufen. Die Details.

Lüdenscheid:  Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede  - Chronik
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Ein Jahr Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Sprengbereich in Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben der Autobahn GmbH in einem Radius von rund 300 Metern abgesperrt. Rund 110 Absperrposten wurden eingerichtet. Am Vormittag sollte ein Suchhundetrupp den Absperrbereich kontrollieren. Etwa 150 Kilogramm Sprengstoff waren an den Brückenpfeilern in 2035 Bohrlöchern angebracht worden.

Der Zeitplan zur Sprengung der Rahmedetalbrücke

Am Mittag um 12.00 Uhr soll das bis zu 70 Meter hohe, gut 450 Meter lange und 17.000 Tonnen schwere Bauwerk in ein gewaltiges Fallbett aus 100.000 Kubikmetern Erde stürzen. Vorher sollen ab 11.35 Uhr mehrmals Sprengsignale zur Warnung ertönen. Die Sprengladung wird den Planungen zufolge exakt um 12.00 Uhr gezündet. Gegen 12.20 Uhr wird die Aktion mit einem weiteren Sprengsignal beendet. Anschließend soll das Sprengergebnis überprüft werden.

Die Brücke ist seit dem 2. Dezember 2021 vollständig gesperrt, die wichtige Nord-Süd-Achse (Frankfurt - Dortmund) unterbrochen. Die Folgen sind gravierend. Vor allem Lüdenscheid und die gesamte Region leiden unter Stau-Chaos, Lärm- und Abgasbelastung, stockendem Lieferverkehr, Fachkräfte-Abwanderung und Umsatzeinbußen. Einem schnellstmöglichen Neubau der Brücke wird laut Bundesverkehrsministerium Top-Priorität eingeräumt.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Oliver Krischer (Grüne) wollten den Sprengabbruch vor Ort verfolgen. In Lüdenscheid ist auch ein größeres Public Viewing mit Bühnenprogramm in der Innenstadt geplant.

„Meilenstein“ für Bürgergruppe

Für die Menschen, die von der seit Dezember 2021 bestehenden Brücken-Vollsperrung schwer betroffen seien, bedeute der Sprengabbruch „ein erstes sichtbares Zeichen des Fortschritts nach 17 Monaten Stillstand“, sagte der Sprecher der Initiative, Heiko Schürfeld, der Deutschen Presse-Agentur kurz vor der bundesweit beachteten Aktion. „Für uns ist der heutige Tag allerdings kein Tag zum Feiern, denn die Probleme in der Region sind mit der gesprengten Brücke nicht gelöst.“

Der Sprecher betonte: „Die Belastungen der Bürger, der Unternehmen und besonders die gesundheitlichen Belastungen der direkten Anwohner gehen unvermindert weiter.“ Es brauche daher endlich ein Durchfahrtsverbot für schwere Lastwagen, die Tag für Tag zu Tausenden auf den Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid donnerten. „Weiterhin fordern wir die Politik auf, endlich gemeinsam zu handeln, gesetzliche Grundlagen für weitere schnelle Brückenprojekte zu schaffen und den Bau der neuen Brücke effektiv und zügig voranzutreiben.“

(dtm/dpa)
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