Kabel in Essen durchtrennt Erneut Sabotageangriff auf die Bahn

Essen · Unbekannte sind in ein Schalthaus eingebrochen und haben dort Kabel durchtrennt. Die Strecke war für einige Stunden gesperrt worden. Die Auswirkungen waren offenbar überschaubar.

Ein Bautrupp der Bahn repariert auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg das Gleisbett. (Symbolfoto)

Ein Bautrupp der Bahn repariert auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg das Gleisbett. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Deutsche Bahn ist erneut von Saboteuren attackiert worden. Unbekannte seien am vergangenen Sonntag tagsüber im Essener Stadtteil Dellwig in ein Schalthaus eingebrochen und hätten in Schaltkästen Kabel durchtrennt, bestätigte am Freitag eine Bahnsprecherin. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet. An der Strecke am Tatort verkehren ausschließlich Güterzüge. Der Personenverkehr war nicht betroffen. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte die Bahnsprecherin.

Nach der Entdeckung des Schadens wurde die Strecke laut Bahn für wenige Stunden gesperrt. Sie sei später wieder in Betrieb genommen worden. In der Zeit seien Züge umgeleitet worden. „Verkehrlich hatte das fast keine Auswirkungen“, sagte die Bahnsprecherin. „Unsere Systeme haben gegriffen.“

Im Oktober hatten Unbekannte in Herne und in Berlin Glasfaserkabel des internen Bahn-Mobilfunknetzes gekappt, über das unter anderem Lokführer und Leitstellen miteinander kommunizieren. Der Bahnverkehr in Norddeutschland kam daraufhin für mehrere Stunden vollständig zum Erliegen. Den ganzen Tag über kam es auch in anderen Regionen zu Folgeverspätungen und Zugausfällen.

Die Bahn hatte danach mehr Sicherheitskontrollen entlang der Strecken auch in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei angekündigt. Bei schutzbedürftigen Objekten will die Bahn ebenfalls in Kooperation mit den Behörden die Sicherheitskonzepte überprüfen. Außerdem will sich der Konzern unter anderem mit zusätzlichen Netzkapazitäten gegen Systemausfälle wappnen.

(albu/dpa)
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