Frau wurde von Betonwand erschlagen Staatsanwaltschaft ermittelt nach Todesfall auf A3 gegen 15 Beschuldigte

Köln · Nach dem tödlichen Unfall auf der A3 bei Köln, bei dem eine Frau in ihrem Auto von einer Betonplatte erschlagen wurde, hat die Staatsanwaltschaft nun Ermittlungen gegen 15 Beschuldigte eingeleitet.

 Die Betonplatte einer Lärmschutzwand ist im November 2020 auf der Autobahn 3 bei Köln auf einen Wagen gestürzt und hat eine Autofahrerin getötet. (Archivbild)

Die Betonplatte einer Lärmschutzwand ist im November 2020 auf der Autobahn 3 bei Köln auf einen Wagen gestürzt und hat eine Autofahrerin getötet. (Archivbild)

Foto: dpa/WupperVideo

In dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, das von der Staatsanwaltschaft Köln geführt wird, haben am Donnerstag Beamte der Staatsanwaltschaft und der Polizei die Geschäftsräume zweier Baufirmen in Ibbenbüren und Münster sowie des Landesbetriebs Straßenbau NRW in Gelsenkirchen durchsucht. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Köln am Freitag mit.

 Nach bisherigem Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Befestigung der Lärmschutzwand von der ursprünglich geplanten Konstruktion abgewichen ist. Dieser Umstand soll in der Folge nicht mehr behoben worden sein. Beide Aspekte können ursächlich dafür gewesen sein, dass sich am 13. November 2020 ein etwa sechs Tonnen schweres Betonelement wegen seiner mangelhaften Befestigung aus der Lärmschutzwand an der Bundesautobahn 3 in Höhe Köln-Dellbrück löste. Die Wand schlug auf einem vorbeifahrenden Auto ein und tötete die 66-jährige Fahrerin.

Das Ermittlungsverfahren hatte sich zunächst gegen unbekannt gerichtet. Nun wird gegen sieben Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW, zwei Prüfingenieure und sechs Mitarbeiter der Baufirmen ermittelt, die mit der Befestigung der Betonelemente an der Lärmschutzwand beauftragt waren. Die Durchsuchung bei Zeugen diente laut Staatsanwaltschaft der Sicherstellung verfahrensrelevanter Unterlagen, insbesondere E-Mail-Verkehr, deren Auswertung andauert.

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW will sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht zu dem Verfahren äußern.

(hsr)
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