Wassenberg. Wassenberger schunkeln die Kälte weg

Wassenberg. · Der Tulpensonntagszug ist der Höhepunkt des Wassenberger Karnevals. Auch gestern beteiligten sich wieder Jecken mit schönen Kostümideen am närrischen Lindwurm, der diesmal freilich etwas kürzer ausfiel als bislang.

 Die "Panzerknacker" sorgten für mächtig Stimmung im Wassenberger Tulpensonntagszug von Birgelen bis in die Brühl.

Die "Panzerknacker" sorgten für mächtig Stimmung im Wassenberger Tulpensonntagszug von Birgelen bis in die Brühl.

Foto: Jürgen Laaser

Die Meinung einiger Besucher des Tulpensonntagszuges in Wassenberg steht wohl stellvertretend für die meisten. "Die Wagen und die Fußgruppen mit ihren Kostümen sind wie immer sehr schön gemacht. Leider wird der Zug immer kürzer", sagte Frank Fischer, der seit vielen Jahren mit Familie und Freunden aus Orsbeck zum Umzug kommt. Dieser Umstand und das sehr wechselhafte Wetter vermiesten aber weder ihm, noch den meisten der zahlreichen Narren die gute Laune.

Traditionell waren die Knotenpunkte des Zuges der Start in Birgelen, wo mächtig was los war, wie auch in der Wassenberger Innenstadt, entlang des alten Rathaus bis zur Brühlstraße. Feucht-fröhlich ging es gleich los, denn in einem überdimensionalen Bierkasten, kam die Gruppe "Billi Bolten" daher, jeder als Bierflasche kostümiert und kräftig den Kasten schiebend. Mit einem Piratenschiff in der Mitte marschierten dahinter die Teilnehmer von Lucy's Piratenbande an den Besuchern vorbei und sparten nicht an Wurfmaterial.

Ohnehin fiel auf, dass die Jecken reichlich Kamelle und andere Leckereien warfen oder verteilten. Nach dem Zug sah man nicht wenige Menschen mit recht gut gefüllten Tüten abmarschieren. Nach einer Fußgruppe von Krankenschwestern, begeisterten die Wildenrather "Joldfasähnchen" mit einem sehr schön gestalteten Wagen, der als "Wildenrather Almhütte" geschmückt war.

 Jecke Bierflaschen zogen ebenfalls mit im Wassenberger Zug und hatten Erfrischungen fürs Narrenvolk gleich mit dabei.

Jecke Bierflaschen zogen ebenfalls mit im Wassenberger Zug und hatten Erfrischungen fürs Narrenvolk gleich mit dabei.

Foto: Jürgen Laaser

Bereits seit 1980 fester Bestandteil des Wassenberger Karnevalszug ist die Fußgruppe Nordhausen. In diesem Jahr zeigten sich die rund 25 Teilnehmer als "Rock- und PopStars". Wer kennt sie nicht - Emma, die Lok von Lukas aus der Augsburger Puppenkiste. Als die "Aufgesetzten" fuhr eine Gruppe auf einem großen Wagen, der Emma nachempfunden war. Als erster Nachbarschaftsverein zeigte sich der UKV Orsbeck-Luchtenberg in Wassenberg. Vom prächtigen Wagen grüßte das Kinder-Viergestirn mit Prinz Nils, Prinzessin Charlotte, Bauer Justus und Leibwächter Tim und bedachte besonders die Kinder mit reichlich Leckerem. "Wer sich bewegt, der friert nicht", hallte es aus den Lautsprechern des Wagens der Vereinigung Brühl Olé. Die Besucher am Straßenrand hielten sich daran und es wurde geschunkelt und getanzt.

Nach dem Mottowagen "ErdbärExpress" unter der Leitung von Stefan Essers und einer mexikanischen Fußgruppe aus Effeld waren die Effelder Kaffeemänn mit einem Prinzenschiff zu sehen, und es schallte der Ruf "De Bahn is kloar" durch Wassenbergs Straßen. Den Jugendgarden der KG Kongo Wassenberg folgte das große Kongo-Narrenschiff mit dem Elferrat und der Showtanzgruppe "Jeck op Deck" an Bord. Fröhlich und großzügig im Kamelle-Verteilen war auch die neue Trägerin des Sämlingsordens, und einzige Frau im Elferrat, Agnes Schaffrath, mit dabei.

Hinter der Prinzengarde und umrahmt von der Stadtgarde näherte sich der Höhepunkt des Tulpensonntagszugs, das Wassenberger Dreigestirn mit Prinzessin Sabrina I. (van Meegdenburg), Bäuerin Gabi und Jungfrau Bianca auf ihrem tollen Wagen. Fröhlich grüßte die Prinzessin ihr "Narrenvolk" mit kräftigen Wassenberg Alaaf-Rufen, die lauthals erwidert wurden. Mit dabei waren natürlich auch Kellermeisterin Angelika sowie Hofdame Denise, wie schon während der gesamten Session. Abgesehen davon, dass es in Wassenberg schon längere Umzüge gegeben hatte, zeigten sich viele Besucher von einem anderen Umstand durchaus angetan, wie es Uwe aus Ophoven sagte: "Nicht nur mir ist positiv aufgefallen, dass die Zugbegleiter alle ohne Alkohol dabei waren. Das fanden meine Frau und ich total gut".

(mom)
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