Umfrage Eltern sehen sich als erste Ansprechpartner bei Berufswahl

(dpa) · Wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht, sehen sich Eltern als wichtigster Ratgeber. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Auch Freunde und Verwandte können wichtige Ansprechpartner sein.

 Bei der beruflichen Orientierung sind Familie und Freunde wichtige Ratgeber, aber auch Organisationen wie die Bundesagentur für Arbeit.

Bei der beruflichen Orientierung sind Familie und Freunde wichtige Ratgeber, aber auch Organisationen wie die Bundesagentur für Arbeit.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

(dpa) Kind, was willst du später einmal werden? Diese Frage beschäftigt die meisten Eltern wohl mehr als ihre Kinder. Wenn es um die Berufswahl des eigenen Nachwuchses geht, sehen sich viele Mütter und Väter als wichtigste Ansprechpartner. Fast die Hälfte (46 Prozent) gab das in einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für das Förderprogramm Studienkompass an.

14 Prozent der befragten Eltern mit Kindern zwischen 13 und 19 Jahren nannten hingegen die Familie und Freunde als Ansprechpartner Nummer eins, elf Prozent gaben die Schule an. Jeder oder jede Zehnte nannte staatliche Organisationen wie etwa die Bundesagentur für Arbeit.

Nach Einschätzung der Pädagogik-Expertin Bärbel Kracke ist der Einfluss der Eltern gesunken. Was Jugendliche beruflich anstreben, werde heute mit den vielfältigen Möglichkeiten nicht mehr so stark wie früher durch die Eltern beeinflusst, schreibt die Lehrstuhlinhaberin für Pädagogische Psychologie der Uni Jena in einer neuen Broschüre des Studienkompass.

Dennoch, so Bracke, eröffnen Eltern und andere für Jugendliche wichtige Verwandte oder Freunde der Eltern durch ihre Tätigkeiten häufig einen Orientierungsrahmen, in dem sich Jugendliche zunächst einmal umschauen.

Denn Berufe verändern sich – nur wie? Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und Berufsprofile teils massiv: In einem Report des Weltwirtschafsforums zur Zukunft von Jobs hieß es schon 2016, dass wohl zwei Drittel (65 Prozent) der Grundschüler in Jobs arbeiten werden, die aktuell noch gar nicht existieren.

Eine Vorstellung, wie diese Berufe aussehen könnten, haben laut Umfrage nur die wenigsten Eltern: Lediglich acht Prozent gaben an, eine Idee davon zu haben, welche Berufe es erst künftig neu geben wird. Gut drei Viertel (76 Prozent) hatte keinerlei Vorstellung davon.

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