Kirche in Meerbusch Stiftung möchte neue Akzente setzen

Büderich · „Glaube bewegt“ ist der Name der Stiftung der evangelischen Kirchengemeinde Büderich. Die will nun im Stadtteil bekannter werden.

 Pfarrerin Susanne Pundt-Forst, Markus Braunewell (M.), Vorsitzender Stiftungsrat, Henrich Wilckens, Finanzkirchmeister und Mitglied im Stiftungsrat.

Pfarrerin Susanne Pundt-Forst, Markus Braunewell (M.), Vorsitzender Stiftungsrat, Henrich Wilckens, Finanzkirchmeister und Mitglied im Stiftungsrat.

Foto: ena

Zum Termin erscheinen Henrich Wilckens und Markus Braunewell, beide promovierte Juristen, mit prall gefüllten Aktenordnern und zahlreichen Unterlagen. Schnell ist klar: Diese Männer nehmen ihr Ehrenamt in der evangelischen Kirchengemeinde Büderich ernst. Wilckens, der bis zu seinem Ruhestand als Kaufmann in der Energiewirtschaft tätig war, ist Finanzkirchmeister im neu gewählten Presbyterium und außerdem Mitglied des Stiftungsrats. Dessen Vorsitzender wiederum ist Markus Braunewell. „Mit dem neuen Presbyterium soll nun auch unsere Stiftung durchstarten“, hofft Pfarrerin Susanne Pundt-Forst.

Der Stiftungsrat mit seinen insgesamt fünf Mitgliedern hat sich im Mai neu aufgestellt. Die Stiftung selbst trägt den Namen „Glaube bewegt“ und wurde bereits 2008 gegründet. Seither ist ihr der Schritt in die Öffentlichkeit aber nie so richtig gelungen. „Nun möchten wir greifbar und sichtbar werden – in der Gemeinde, aber auch im Stadtteil“, sagt die Pfarrerin. „Das kam in der Vergangenheit leider ein wenig zu kurz.“

Wie das gelingen kann und wie die Stiftung Spenden generieren kann, dazu haben die Männer so manche Idee. „Wir stehen ganz am Anfang. Über unsere sozialen Projekte möchten wir nun bekannter werden und so Spenden bekommen“, sagt Markus Braunewell. Erste konkrete Aktion ist ein Begegnungsfest „mit Abstand“ am Sonntag, 4. Oktober.

Um elf Uhr wird auf der Piazza des Gemeindezentrums an der Bethlehmkirche ein Freiluft-Gottesdienst gefeiert. „Alle – Kinder und Erwachsene – beginnen zusammen, und die Kinder gehen dann, wenn sie mögen auch mit ihren Eltern, in den Garten unserer Kita und werden dort einen eigenen Gottesdienst feiern“, kündigt Pfarrerin Susanne Pundt-Forst an. „Auf diese Weise werden wir den jeweiligen Zielgruppen gerecht.“

Nach dem Gottesdienst, gegen 12 Uhr, wird die Stiftung „Glaube bewegt“ eine Kunstausstellung eröffnen. Acht Düsseldorfer Künstler aus der Künstlergemeinschaft „Atelierhof“ zeigen ihre Arbeiten. Die Bilder sollen im Oktober und November gezeigt und auch verkauft werden, ein Teil der Erlöse kommt der Stiftung zugute. „Ein kunstbegeistertes Gemeindemitglied hat den Kontakt zu den Künstlern hergestellt, die dann auch sofort zugesagt haben“, erzählt die Pfarrerin. Das Fest soll so etwas wie der Startschuss für die Stiftung sein. „Wir haben außerdem 5000 Flyer gedruckt, in denen wir unsere Stiftung vorstellen“, sagt Henrich Wilckens. Er betont, dass die Stiftung nicht konfessionell gebunden ist. „Unser Hintergrund ist evangelisch. Aber unser Ziel ist es, allen Menschen in Not Unterstützung zu bieten und etwas zu bewegen. Wir sind frei zu machen, was und für wen wir es wollen.“

Das könnte eine Ranzenaktion für bedürftige Kinder sein. Oder ein Garten für die Kita Schatzkiste. Braunewell kann sich auch vorstellen, eine Kunsttherapeutin zu engagieren, die mit den Kindern arbeitet. „Toll wäre auch ein IT-Container, der vor dem Gemeindezentrum steht, und in dem Kinder Unterrichtsmaterial ausdrucken können, wenn sie dafür zuhause keine Möglichkeit haben.“ Er verspricht: „An Projekten, die wir besprechen können, wird es garantiert nicht mangeln, denn auch in Büderich gibt es soziale Ungleichheiten. Ich gehe davon aus, dass unsere Ideen in der Gemeinde auf fruchtbaren Boden fallen.“

Aber auch die Büdericher selbst können sich in der Stiftung engagieren. „Mit Geld, Ideen und Freiwilligen können wir richtig viel machen“, sagt Henrich Wilckens, der berichtet, dass die Rückgänge bei der Kirchensteuer „dramatisch“ seien. In der Corona-Krise seien auch die Kollekten und Spenden weggefallen. Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft: „Wir haben ein tolles Potenzial, und das wollen wir nun nutzen.“ Er fordert die Meerbuscher auf: „Sie können uns gerne Vorschläge machen, wo unsere Stiftung sich einbringen kann.“ Denn seiner Erfahrung nach spendeten die Menschen am liebsten für ein konkretes Projekt.

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