Nach Babypause zurück auf der Bühne Pink und die Wahrheit über die Liebe

München · 15 Monate nach der Geburt ihrer kleinen Tochter meldet US-Sängerin Pink sich zurück aus der Babypause. In München legte sie ihr erstes Konzert vor und kam durchtrainiert, stimmgewaltig und mit nicht weniger im Gepäck als der ganzen Wahrheit über die Liebe daher.

Pink auf ihrem ersten Konzert in München
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Pink auf ihrem ersten Konzert in München

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Es ist jetzt schon mehr als ein Jahrzehnt her, dass sie mit ihrem Album "Missundaztood" den ganz großen Durchbruch schaffte. Heute ist die US-Sängerin Pink 33 Jahre alt. Und obwohl sie eigentlich immer noch so aussieht wie das feierfreudige Mädchen von damals, hat sich viel verändert.

Die Musikerin hat mehrere Grammys eingesackt, geheiratet, sich getrennt, wieder versöhnt und ein Baby auf die Welt gebracht. Ihre Tochter Willow ist jetzt 15 Monate alt und Pink meldet sich eindrucksvoll aus der Babypause zurück - mit ihrem inzwischen sechsten Studioalbum. Darin verspricht sie nicht mehr und nicht weniger als "The Truth about Love" - die Wahrheit über die Liebe.

Pink besingt die Liebe

Und dieses Versprechen bricht sie auch gleich wieder bei der Vorstellung ihres neuen Albums am Freitagabend in München. Die kenne sie auch nicht, sagt sie. "Wenn wir uns aussuchen könnten, in wen wir uns verlieben, dann wären wir alle sehr, sehr glücklich." Und so begibt sie sich auf ihrer neuen Platte auf die Suche. Sie singt von der Schwierigkeit des Loslassens ("Blow Me (One Last Kiss)") oder von One-Night-Stands und Frauen, die alles andere wollen als eine feste Beziehung ("Slut Like You").

Es sind nahezu allesamt Lieder mit Hit-Potenzial - auch wenn sie vielleicht nicht ganz an Kracher wie "Funhouse" oder "So What" heranreichen. Beim Präsentations-Konzert im Circus Krone - das zwei Stunden zu spät startete, weil die Technik in London hängen geblieben war - waren es dann auch eher die ganz großen Hits und fast schon Klassiker, die die Leute von den Sitzen rissen und später dazu brachten, die Konzertposter von den Wänden zu reißen und mitzunehmen.

Pink genoss ihre Rückkehr ins Rampenlicht sichtlich. Nach dem Ende des knapp zweistündigen Auftritts nahm sie noch ein Bad in der Menge und schrieb geduldig und gut gelaunt Autogramme. Seit der Geburt ihrer Tochter Willow habe sie sich "wie auf einem Boot" gefühlt. "Und jetzt bin ich wieder an Land gegangen." Durchtrainiert und stimmgewaltig meldet sie sich zurück.

Etwas eingerostet aber noch gut in Schuss

Die Rückkehr ins Geschäft sei allerdings gar nicht so einfach gewesen. "Ich konnte mich an keine Zeile erinnern", sagt sie über einen Textpatzer beim Auftritt in der britischen Hauptstadt. In München war davon nichts mehr zu merken. Im knappen schwarzen Rock und Leder-Top tobte die blonde Sängerin über die Bühne - souverän und ebenso textsicher wie ihr Publikum.

Dass sie erwachsen geworden ist, kann sie nicht verstecken. Wenn sie sich heute zum Beispiel mit ihrer Freundin und Kollegin Lily Allen trifft, trinken sie höchstens ein Glas Wein und verbringen die übrige Zeit damit, ihren Kindern zuzuschauen, wie sie sagt. Seit der Geburt von Willow sei sie eindeutig ruhiger geworden und lebe heute bewusster. "Man muss gar keine ganze Flasche Whiskey trinken, um einen Song zu schreiben - wer hätte das gedacht." Die Verantwortung als Mutter sei das härteste, das sie jemals erlebt habe - aber auch das schönste.

Wer sich die alte, rotzige Pink zurückwünscht, dem sei gesagt: nur Geduld. Denn wer weiß; möglicherweise tritt Willow irgendwann in Mamas Fußstapfen. "Sie hat meine Nase geerbt - wofür ich mich bei ihr entschuldige -, meine eine Augenbraue und meine Einstellung. Sie macht mir Angst", sagt Pink. Eine Musiker-Karriere könnte sie sich für ihre Kleine auch tatsächlich vorstellen. "Ich glaube, sie wird Schlagzeugerin. Sie ist ziemlich gewalttätig. Sie schlägt gerne auf Dinge ein." Einfluss nehmen will sie auf Willow aber nicht. "Sie kann sein, was sie will."

(dpa)
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