Reformprozess der katholischen Kirche „Frankfurter Erklärung“ soll Synodalen Weg stärken

Frankfurt/Rom · Der Reformprozess der katholischen Kirche soll jetzt mit einer Frankfurter Erklärung stärker als bisher auch in die Gemeinden getragen werden. Der Tenor: Alle Formen von Machtmissbrauch in der Kirche sollen durchbrochen werden.

 Proteste vor dritten Synodalversammlung der deutschen Katholiken in Frankfurt vor einer Woche.

Proteste vor dritten Synodalversammlung der deutschen Katholiken in Frankfurt vor einer Woche.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nur wenige Tagen nach den Beratungen und ersten Beschlüssen der Synodalversammlung wird den Gläubigen der katholischen Kirche eine „Frankfurter Erklärung“ vorgelegt. Darin geht es vor allem um eine breitere Unterstützung für den Weg der Reformen hin zu einer, wie es heißt, synodalen Kirche“ (da fehlt die Anführung). In einem „Moment der Entscheidung für unsere Kirche, vor die uns Gott stellt“, wird unter anderem dies als Selbstverpflichtung erklärt: „Wir durchbrechen alle Formen eines Missbrauchs von Macht in der Kirche und treten für durchgreifende Aufarbeitung und Gerechtigkeit für die von Missbrauch Betroffenen ein. Wir setzen uns für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche ein und verwirklichen sie konsequent.“ Zudem wolle man sich jeder Diskriminierung in der Kirche widersetzen und allen Menschen in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit Raum geben. Und: „Wir lassen uns an dieser Selbstverpflichtung messen.“

Ziel der Erklärung ist es, den Synodalen Weg zu unterstützen, der mit seinen Beschlüssen vor allem in diesem Jahr in seine entscheidende Phase treten wird. Der Prozess müsse darum nach Einschätzung der Initiatoren hinaus in die Gemeinden geführt werden, „in die pastoralen Räume, in Schulen und kirchliche Einrichtungen“. Für den nötigen Rückhalt und eine weitere Unterstützung werden Gläubige dazu aufgerufen, die Erklärung zu unterzeichnen. Das ist unter www.change.de möglich.

Zu den Initiatoren gehören Gabriele Klingberg, sie ist Vorsitzende des Bundesverbands der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen, Johannes Norpoth, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie ein Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, sowie der Salzburger Fundamentaltheologe Professor Gregor Maria Hoff, der im Synodalforum „Macht und Gewaltenteilung“ tätig ist. Die „Frankfurter Erklärung“ wurde zudem auch von der Deutschen Bischofskonferenz angekündigt und verbreitet.

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