Film-Kritik Felix 2 - Der Hase und die verflixte Zeitmaschine

Kinder lieben Felix. Der Plüschhase, der auch Taschen, Hefte oder Stifte ziert, kommt bereits zum zweiten Mal zu Film-Ehren. Wieder tritt der schlappohrige Held eine Reise an, die man als pädagogisch wertvoll bezeichnen kann. Gemeinsam mit seiner Besitzerin Sophie und deren Familie geht es an einem verregneten Sonntag ins Museum. Da sich der Hase ziemlich langweilt, gerät er aus Versehen in die Zeitmaschine eines verrückten Professors, und das Abenteuer beginnt....

Felix 2 - Der Hase und die verflixte Zeitmaschine
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Foto: Universum

1,2 Millionen Zuschauer sahen den ersten "Felix"-Film, die Kino-Adaption einer deutschen Kinderbuchserie, die mittlerweile sechs Millionen Mal verkauft und in 22 Sprachen übersetzt ist. Der zweite funktioniert nach demselben anschaulichen Rezept: Wo Felix auf seiner ersten Reise Mythen und Legenden unter die Lupe nahm und herausfand, dass die vermeintlich Unheimlichen wie Nessi und Yeti unheimlich nett sind, da zieht es ihn nun zu den Promis der Vergangenheit. Mit dabei sind wiedererweckte Museumsstücke wie die knoddernde Schildkröte Gertrude und das nette Mammutbaby Wolli.

Freudig merkt Wolli auf der ersten Station, der Steinzeit, dass er ja doch noch nicht ausgestorben ist. Doch schon auf der nächsten Etappe Alt-Ägypten muss er um sein Fell fürchten, denn die schöne Nofretete erweist sich als arge Zicke. Während Felix, Wolli und Gertrude kreuz und quer durch die Zeitgeschichte sausen, versuchen Sophie und der Professor verzweifelt, den Zeitmaschinen-Apparat zu reparieren, auf dessen Monitor sie Felix orten. Dank Kurzschlüssen dauert es dann aber doch 82 Filmminuten, bis Felix wieder bei Sophie in der Jetztzeit landet.

Feng-Shui-Animation

So vorbildlich frisch, fromm, fröhlich, frei erscheint das Häschen abermals als ein "Tim und Struppi" für die Vorschule und wird zur kindlichen Identifikationsfigur, die sich von grantigen Erwachsenen nicht ins Bockshorn jagen lässt. Der Aufklärer-Hase bringt den Steinzeit-Neandertalern nonchalant das Feuermachen bei und entdeckt im Boot des kleinen Wikingers Leif, Sohn von Erik dem Roten, mal eben Amerika, von Leif "Felixland" getauft. Im Mittelalter verhilft Felix einer Prinzessin zur Emanzipation, und in Ägypten befreit er Gefangene aus der Pyramide.

Dass auch diesmal die Lektionen nicht mit dem Holzhammer verabreicht werden, muss man dem beschaulichen Kinderfilm hoch anrechnen. Die Animation gehorcht simplen Feng-Shui-Regeln: Alles rundlich-flauschige wie Wale, Nilpferde und Bisons ist o.k., alles, was so spitz ist wie die Nase von Nofretete, ist doof. In ihrer Fernsehästhetik sind die Bilder eher fad, dürften aber gerade deshalb Kleinkindern mehr behagen als hektisch-opulente Animations-Selbstwirklichung.

Fast alle Figuren werden von Promis vertont: Wolli von "Nemo" Domenic Redl, außerdem synchronisierten Patrick Flecken, Sunnyi Melles, Hans-Werner Olm, Barbara Rudnik und Christiane Paul. Anders als in manchen deutschen Filmen für Erwachsene scheint das Geld gut angelegt. Und man wartet gespannt darauf, was Felix sonst noch in seinem karierten Köfferchen hat.

(ap)
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