Mein Herz schlägt schneller Die einzig wahre Samstagabendshow

Düsseldorf (RPO). Mit einem denkbar einfachen Konzept hat Stefan Raab das darbende Genre der Familienshow wiederbelebt. "Schlag den Raab" macht aus dem klassischen Mann gegen Mann-Prinzip packende TV-Unterhaltung. Dabei gilt: Je simpler die Spiele, desto größer die Spannung.

 Und er sagte noch: Mutter, irgendwann werde ich mit Schlauchsaufen zum Millionär.

Und er sagte noch: Mutter, irgendwann werde ich mit Schlauchsaufen zum Millionär.

Foto: Prosieben

Ein Mann steht vor einem Basketballkorb. Er weiß: Wenn ich jetzt treffe, bin ich Millionär. Er tut das, was tausende Freizeitsportler jeden Tag machen, aber für ihn geht es um ein neues Leben. Gymnasiallehrer Thomas Knaack (29) hat dieses neue Leben, er schlug Stefan Raab bei der vorletzten Show im September und ging mit zwei prall gefüllten Geldkoffern nach Hause.

Es ist diese Mischung aus scheinbar banalen Aufgaben und dem gewaltigen Gewinn, die "Schlag den Raab" ausmacht. Gebannt sitzen Millionen Zuschauer vor dem Fernseher und sehen zwei erwachsenen Menschen dabei zu, wie sie über Memory-Karten brüten, mit zitternden Händen Holzbalken aus einem Turm ziehen oder Papierkugeln in einem Korb versenken. In den meisten Fällen kann das Publikum dabei herrlich parteiisch sein, weil es sich viel eher mit dem Normalo identifiziert, der sich plötzlich im Rampenlicht behaupten muss, als mit dem geifernden Ehrgeizling Raab, der bereits geschätzte 100 Millionen auf dem Konto hat.

Der immer noch sträflich unterschätzte Moderator Matthias Opdenhövel, der das Ganze mit wohltuender Ironie kommentiert, und der wunderbar hysterische Reporter Frank "Buschi" Buschmann tun ihr übriges, um aus "Schlag den Raab" die letzte wirkliche Samstagabendshow zu machen. "Supertalent " und "DSDS" sind längst im ermüdenden Bohlen-Trash ersoffen, "Wetten dass..?" ist eine Sabbelshow, die durch mäßig originelle Wetten unterbrochen wird, und "Verstehen Sie Spaß?" ist ein mehrstündiger Altherrenwitz.

Bleibt die Vorfreude auf Folge 26 am 18. Dezember und die Hoffnung, dass es irgendwann mal einer Frau gelingt, den Raab zu schlagen. Buschi würde ausflippen.

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