Krefeld Bistumstag will für die Kirche begeistern

Krefeld · „Christus in die Mitte“ ist das Motto; der Tag ist am 28. September in der Montessori-Gesamtschule.

(vo) In Krefeld gastiert eine Bewegung, die mit Schwerpunkttagen unter dem Motto „Christus in die Mitte“ für die Erneuerung des Bistums Aachen einritt. Am 28. September findet in Krefeld ein sogenannter „Bistumstag statt. Bei der Tagung in der Maria-Montessori-Gesamtschule (von 9 bis 19 Uhr) geht es um Gebetsveranstaltungen, Vorträge, Diskussionen und die Feier einer Messe. Der Tag steht unter dem Leitwort „Mission hier und jetzt“ – es geht auch um Evangelisation nach innen: „’Christus in die Mitte!’ ist eine Initiative, die ins Bewusstsein rücken möchte, dass Christus Zentrum und Ziel unseres Lebens ist“, heißt es auf der Internetseite der Initiative. Die Bewegung trifft offenbar einen Nerv und ist durchaus auch bei jungen Leuten erfolgreich, weil sie auf die Sehnsucht nach Spiritualität eingeht. Die Initiative versteht sich ausdrücklich als Unterstützung für den von Bischof Helmut Dieser ins Leben gerufenen Reformprozess, der unter der Überschrift „Heute bei dir“.in die Gemeinden getragen wurde. Bislang gibt es schon 200 Anmeldungen für den Krefelder Bistumstag.

Aachens Bischof Helmut Dieser unterstützt die Initiative. Eines ihrer ersten Projekte war eine Rosenkranz-Gebetsaktion, in der selbstgefertigte Rosenkränze verteilt wurden – verbunden mit der Einladung, für die Erneuerung der Kirche zu beten. Motto: „10 Ave Maria für das Bistum Aachen“. Der Bischof hat die Rosenkränze gesegnet, mehr als 4000 sind nach Angaben der Organisatoren bislang verteilt worden.

Die Initiative will den Bischof bei seinen Veränderungsbemühungen unterstützen – interpretiert diesen Prozess aber auch selbstbewusst und pointiert. „Wir verstehen den von Bischof Dieser angestoßenen Veränderungsprozess als Beginn einer geistlichen Erneuerung im Bistum Aachen“, erklärte Renate Köhne, eine der Initiatorinnen. Sie will das „katholische Profil“ schärfen und kritisiert etwa: „Kirchenräume werden immer öfter als coole location für reine Unterhaltungszwecke missbraucht.“ Köhne wünscht sich einen Glaubens- und Gemeindealltag, in dem Gebete, Katechesen, Glaubenskurse und immer wieder Eucharistische Anbetung im Zentrum stehen. Die Initiative steht finanziell durch Spenden auf eigenen Füßen.

Beim Bistumstag in Krefeld werden unter anderem 15 Workshops angeboten, darunter von Renate Köhne unter der Überschrift „Komm und sieh! Mitarbeit bei Christus in die Mitte“. Als Krefelder mit dabei ist Pfarrer Joachim Schwarzmüller von St. Johann Baptist (sein Thema: „Er ist da – Kraft durch Anbetung“). Ein anderer Workshop-Leiter ist eine markante Figur auf dem katholischen Tableau der Gegenwart: Pfarrer Guido Rodheudt, Mitbegründer vom „Netzwerk katholischer Priester“, spricht über „Fenster zum Himmel. Liturgische Formeln als Gotteserfahrung“. Das „Netzwerk katholischer Priester“ gilt als Bund betont konservativer Geistlicher. Auf der Internetseite des Netzwerkes wird der Anspruch formuliert, dass dort Geistliche verbunden sind, „denen ein katholisches Profil wichtig“ ist. Hinter diesen Formulierungen steht auch der Verdacht, dass es Geistliche gibt, denen das katholische Profil nicht so wichtig ist – hier liegt Konfliktpotenzial zwischen liberalen und konservativen Priestern verborgen. Allerdings heißt es von Rodheudt, dass er den Nerv vieler Katholiken trifft – und auch und gerade junge Leute für den Glauben und die Kirche zu begeistern vermag.

Bistumstag, 28. September, Maria-Montessori-Gesamtschule, Minkweg, 9 - 18 Uhr (Beginn der Abschlussmesse); Anmeldung bei Sonja Mathieu, 0157.53.422.454, oder Renate Köhne, Tel. 0157.75.3999.88. Internet: www.christus-in-die-mitte.de

(vo)
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