Monheim Altstadt-Wirte erfinden die Musiknacht

Monheim · Das auf fünf Spielstätten begrenzte Event soll auch die Mega Altstadt live-Reihe ersetzen, das in diesem Jahr ausfällt. Am 19. Oktober steigt die Party.

 Roland Giebner, Markus Preikschat, Miriam Winzer, Tina Gethmann und Bernhard Firneburg machen nicht selber Musik, sondern laden Bands zu sich aufs Haus. Mit der Musiknacht wollen sie sich nicht von Mega Altstadt live emanzipieren, sondern eine vorübergehende Lücke schließen.  RP-Foto: RALPH MATZERATH

Roland Giebner, Markus Preikschat, Miriam Winzer, Tina Gethmann und Bernhard Firneburg machen nicht selber Musik, sondern laden Bands zu sich aufs Haus. Mit der Musiknacht wollen sie sich nicht von Mega Altstadt live emanzipieren, sondern eine vorübergehende Lücke schließen. RP-Foto: RALPH MATZERATH

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die schlechte Nachricht zuerst: Das jährliche Musikevent Mega Altstadt live setzt in diesem Jahr aus. Und nun die gute: Die Lücke füllt eine neue Veranstaltung: die Altstadt-Musiknacht. Fünf Altstadtwirte haben sich zusammengetan, etwas Neues zu unternehmen. „Aber wir nehmen natürlich die Erfahrung aus den anderen Veranstaltungen auf“, sagt Markus Preikschat, Wirt im Spielmann. Sein Pub werde ohnehin jede Woche von einer Band bespielt, aber auch die vielen rührigen Monheimer Vereine brächten immer wieder neue Combos in die Altstadt, so der Wirt. „Man kann hier fast jede Woche irgendwo ein Konzert hören.“

Im Spielmann treten „Jamie Clark’s perfekt“ auf, in der einer der letzten Gitarristen der irischen Folk-Punk-Band, the Pogues („Dirty old town“), mitspielt. Der Banjospieler hat dem Repertoire noch etwas Rockabilly beigemischt.

Im Bloomgold tritt Iron Kid und Band auf, den die Betreiberinnen schon mehrfach für das Café mit Liebe verpflichtet haben. Der gebürtige Serbe hat sich nach einer flüchtigen Liebe zu Elvis auf Bluesrock festgelegt. Ihn live zu erleben ist ein Muss, erklärt Miriam Winzer. „Er ist einfach eine Bühnensau.“

In der Biermanufaktur soll mit Sabor Latino südamerikanisches Temperament einkehren. „Das ist eine lebensfrohe Kubanerin mit einer Megastimme, die Musik lädt unbedingt zum Tanzen ein“, sagt Tina Gethmann.

Im Hofcafé Giebner gibt sich die Monheimer Familie Wadenpohl ein Stelldichein. Als die Kinninks bieten Bastian (Vocals, Gitarre), sein Bruder Nils (Vocals, Gitarre), und Vater Hans (Bass) ein vielfältiges Musikprogramm dar. Alle eint die Liebe zu legendären Bands The Kinks, den Urvätern des Punk und Britpop. Musikalisch knüpft daran die Band Delta Crowd an, die ebenfalls Songs aus den 60er und 70er Jahren wieder aufleben lässt. „Das war doch Deine Zeit“, neckt Preikschat den Hofcafébetreiber und Giebner nickt grinsend.

Im Pfannenhof gastieren die „Rating Tops“, wobei es sich um Mitarbeiter von RTL handelt, die 2008 eine Band gründeten. Markenzeichen ist ihre freche Bühnenshow, Publikumsnähe und Songs aus den aktuellen Charts und Klassiker. Bernhard Firneburg kennt die Band von Privatpartys: „Wo die auftreten, brennt die Hütte.“

Zwar gebe es dieses Jahr keinen Hauptsponsor, aber die Stadt „unterstützt uns moralisch und monetär“, so Preikschat. Sonst hätte man das Event nicht stemmen können. Alle hoffen, dass der Verein Klangweiten im nächsten Jahr wieder das Mega-Altstadt-live-Festival  aufnehmen kann.

Auf den gerade vergangenen Sommer blicken die Gastwirte hochbeglückt zurück: „Bei uns war der Sommer ein Knaller“, sagt Tina Gethmann. „Es war geil“, bestätigt Firneburg. Er habe noch nie so viele Gäste wegen Überfüllung wieder wegschicken müssen. Er habe auch erstaunlich viele asiatische Besucher gehabt. Es gebe da eine App, in der der Pfannenhof vorkomme. Firneburg strahlt.

Das neue Hotel am Rheinufer und der Schiffsanleger bescheren den Wirten inzwischen auch Gäste aus anderen europäischen Ländern. Im Café mit Liebe  kehren immer häufiger Tagesausflügler ein, vor allem Radfahrer. Seinen Pub suchten gerne Firmen-Mitarbeiter aus dem angloamerikanischen Sprachraum auf, so Preikschat. Dort können sie mit Whiskey und Rum die Heimat schmecken. Die Altstadt, sie lebt.

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