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Intourist Thomas Cook übernimmt russischen Reiseanbieter

London/München (RPO). Thomas Cook steigt mit der Übernahme des Reiseveranstalters Intourist in den russischen Markt ein. Für bis zu 45 Millionen Dollar übernehme Cook 50,1 Prozent an der ehemaligen staatlichen Reiseagentur der Sowjetunion, teilte das britisch-deutsche Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Konzern will mit der Akquisition vom schnell wachsenden Reisemarkt in Russland profitieren. Auch Konkurrent TUI hat seine Fühler bereits dorthin ausgestreckt. Der Kauf soll nach den noch ausstehenden Genehmigungen der Kartellbehörden spätestens im Februar nächsten Jahres über die Bühne gehen. Cook bezahlt für den Mehrheitsanteil zehn Millionen Dollar in bar und 35 Millionen Dollar in Form von Thomas-Cook-Aktien, die an den jetzigen Intourist-Mehrheitseigentümer, den russischen Mischkonzern Sistema, gehen. In den kommenden fünf Jahren kann Cook Intourist ganz schlucken - beide Unternehmen besitzen dafür entsprechende Kaufs- und Verkaufsoptionen.

In Russland boomt vor allem der klassische Sonnen- und Strandtourismus. Immer mehr russische Familien reisen vor allem nach Ägypten oder in die Türkei. Cook verspricht sich hier in den kommenden Jahren zweistellige Wachstumsraten, während die Heimatmärkte in Großbritannien und Deutschland fast nicht mehr zulegen.

Sowohl in Ägypten als auch in der Türkei ist Cook bereits vertreten und kann der russischen Tochter etwa beim Einkauf von Hotelbetten helfen. Cook übernimmt nicht die Mehrheit an der kompletten Firma sondern nur das Veranstaltergeschäft für Reisen von, nach und in Russland und die Reisebüros. Die Hotelsparte und eine Managementfirma sind nicht Teil des Deals.

Ältester russischer Reiseanbieter

Intourist ist der älteste russische Reiseanbieter mit 144 Reisebüros. Zu Sowjetzeiten hatte das Unternehmen ein Monopol. Im vergangenen Jahr brach das operative Ergebnis (Ebitda) in dem Bereich, den Cook übernimmt, wegen der Finanzkrise auf 5,3 von 12,5 Millionen Dollar ein. Vor Steuern stand ein Verlust von 4,2 Millionen Euro.

Den Abwärtstrend will Cook nun schnell stoppen. "Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem starken Management von Intourist eine führende Marktposition einnehmen und Umsatz sowie Profite steigern können", sagte Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa. In den kommenden Jahren will Cook den Vertrieb ausbauen - unter anderem in Moskau und St. Petersburg. Insgesamt braucht die neue Tochter in den kommenden vier Jahren 30 bis 40 Millionen Dollar, um die Integration in Cook und das angepeilte Wachstum zu finanzieren. Geführt wird Intourist weiterhin vom bestehenden Management, das durch Cook-Manager ergänzt wird.

(RTR/jre)
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