Bis Samstags müssen Lieferungen abgegeben sein. Post-Manager helfen beim Paketausfahren

Bonn · Die Corona-Krise steigert die Bestellungen per Internet noch mehr, die Deutsche Post wird diesen Dezember so viele Pakete zustellen wie nie. Die Mitarbeiter hoffen auf einen weiteren Corona-Bonus, der zuständige Vorstand Tobias Meyer packt selbst beim Zustellen an.

 Die Post wird dieses Jahr mehr Pakete zustellen als je zuvor.

Die Post wird dieses Jahr mehr Pakete zustellen als je zuvor.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Die Paketflut bei der Deutschen  Post ist dieses Jahr so groß, dass weit mehr als 1000 Mitarbeiter der Verwaltung dabei helfen, die Lieferungen zuzustellen. Das bestätigt der Bonner Konzern auf Anfrage. Auch viele Führungskräfte sind bei der Aktion dabei, darunter  Tobias Meyer, für das deutsche Brief- und Paketegeschäft zuständiger Vorstand. Alle diese Mitarbeiter folgen einem internen Aufruf, die mehr als 110.000 regulären Zusteller in Deutschland in der schwierigsten Zeit des Jahres freiwillig zu unterstützen. Dabei hatte die Post bereits 10.000 Aushilfskräfte für die Wintersaison angeheuert. Sie hat auch 4000 Beschäftigte dauerhaft zusätzlich angestellt, um die immer größeren Mengen an Paketen und Päckchen zu bewältigen.

Allein in der letzten Woche hat die Post in Deutschland rund 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert – deutlich mehr als jemals zuvor in der  Unternehmensgeschichte. Der Wochen-Höchststand bisher lag bei 47 Millionen im Vorjahr kurz vor Weihnachten. Das waren rund 17 Prozent weniger als jetzt.

Damit Lieferungen bis inklusive Heiligabend pünktlich ankommen, müssen sie bis Samstag, 17. Dezember um 12 Uhr Mittags abgegeben sein. Diesen Termin hat der Konzern schon vor einigen Wochen verkündet. Er wurde nicht vorgezogen, obwohl der neue Lockdown ab Mittwoch dieser Woche die Paketmenge weiter anschwellen lässt, weil noch mehr Waren online bestellt werden und noch mehr Bürger ihre Geschenke versenden statt sie persönlich vorbeizubringen. Konzernkenner halten für möglich, dass diese Woche bis zu 60 Millionen Pakete eingeliefert werden – es wäre eine historisch hohe Zahl.

Dabei gibt der Abgabetemin Samstag der Post einen Puffer, ihre Arbeit zu erledigen, weil es ja noch fünf Tage bis Heiligabend sind. Intern wird möglich gehalten, dass einige Verteilzentren an diesem Sonntag arbeiten, um die Paketflut zu bewältigen, doch bisher gibt es dazu keinen Beschluss.

Die viele Arbeit könnte sich für die Beschäftigten lohnen: Möglich ist, dass sie einen dritten Corona-Bonus in einem Jahr erhalten. Finanzvorstand Melanie Kreis kündigte im August eine Zahlung von 300 Euro für die mehr als 500.000 Mitarbeiter weltweit an. In Deutschland wurden laut Tarifvertrag weitere 300 Euro im November ausgezahlt. Insider halten eine weitere Zahlung für denkbar.

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