Driving home for Christmas So reisen Sie ohne eigenes Auto günstig und infektionssicher zum Fest

Düsseldorf · Anbieter preiswerter Fernbus-Verbindungen wie Flixbus haben den Betrieb aktuell aufgrund der Pandemie eingestellt. Doch es gibt Alternativen – unter anderem die Bahn. Aus Sicht der Bundesregierung gibt es jedoch eine noch bessere Lösung.

 Ohne Schutzmasken dürfen die Züge der Bahn nicht betreten werden.

Ohne Schutzmasken dürfen die Züge der Bahn nicht betreten werden.

Foto: dpa/Martin Schutt

Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie werden sich viele Menschen über Weihnachten auf die Reise machen, um Verwandte oder Freunde zu besuchen. Nachdem Fernbusanbieter wie Flixbus oder Pinkbus den Betrieb vorübergehend eingestellt haben, stellt sich die Frage nach günstigen Alternativen.


Vorbereitung Die Bundesregierung rät grundsätzlich von Reisen ab, um das Infektionsrisiko senken. Diejenigen, die beispielsweise ihre Eltern besuchen, ermuntert die NRW-Landesregierung zu einer rund fünf Tage langen freiwilligen Quarantäne vor dem Treffen, um relativ sicher zu sein, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt.

Ein weiterer Weg, um Risiken zu senken ist, sind Corona-Schnelltests vor dem Treffen. Bei einigermaßen gutem Wetter könnte man sich auch einfach mit Verwandten im Rahmen der geltenden Bestimmungen im Garten treffen, sofern dieser vorhanden ist. Abstand ist dabei zu empfehlen, ein Heizstrahler oder Grill können etwas Wärme spenden.


Schiene Für diejenigen, die nicht mit einem eigenen Auto unterwegs sind, ist die Bahn die wichtigste Option. Der Staatskonzern bietet auch rund um die Festtage Discountpreise an, die allerdings eine Festlegung auf eine bestimmte Verbindung verlangen. Die Bahn rät dazu, nicht die günstigste Option „Super-Sparpreis“, sondern den einfachen Sparpreis zu wählen, weil diese Tickets bis einen Tag vor Abreise gegen eine Gebühr zurückgegeben werden können. Eine einfache Strecke kostet beim Sparpreis mindestens 21,10 Euro, beim Supersparpreis 17,50 Euro. Einige Beispiele: Am Sonntag, 20. Dezember, lässt sich die Strecke Düsseldorf–Berlin für 61,90 Euro als Sparpreis buchen. Von Düsseldorf nach München gibt es das Sparticket für rund 76 Euro.

Sparfüchse können sich überlegen, die Bahncard 50 auf Probe zu kaufen. Sie kostet 70,50 Euro in der zweiten Klasse und gibt 25 Prozent Rabatt bei Spartickets und 50 Prozent auf flexible Tickets. Sie ist drei Monate gültig, muss allerdings frühzeitig gekündigt werden, um die automatische Umwandlung in ein Jahresabo zu verhindern.

Die Bahn wird über die Festtage nach eigenen Angaben mehr als 100 Sonderzüge einsetzen, um das Ansteckungsrisiko zu senken. In Zügen können dann nur maximal 60 Prozent der Plätze reserviert werden. In der DB-App wird angezeigt, welche Züge eventuell voll sind. Generell rechnet der Konzern aber nur mit wenig Reiseverkehr. Insgesamt werden 60 Prozent weniger Menschen über Weihnachten unterwegs sein als in den Vorjahren, ergab eine Umfrage im Auftrag der Bahn.

Konkurrenten wie den Fernbus-Betreiber Pinkbus ärgert die einseitige Bevorzugung der Bahn dennoch. Man selbst hatte überlegt, den Betrieb nur für die Feiertage wieder aufzunehmen, sagt Firmenchef Christian Höber. Weil viele Kunden aber traditionell kurzfristig buchen, sei die Auslastung nicht zu kalkulieren gewesen. „Wir hätten uns gewünscht, wie die Bahn Unterstützung zu bekommen, um auch für die einkommensschwache Bevölkerung eine Beförderung zu gewährleisten“, sagt Höber: „Die Preise kurz vor den Feiertagen bewegen sich aktuell auf der Strecke Berlin–München bei 100 Euro und aufwärts in der zweiten Klasse. Wir hätten diese Strecke für 19 Euro angeboten.“

Flüge Ein Eurowings-Flug von Düsseldorf nach Berlin ist am Sonntag ab 80 Euro zu erhalten, nach München ab 55 Euro (immer nur mit Handgepäck). Weil die Luft in Jets sehr gut gefiltert wird, gilt das Infektionsrisiko als eher niedrig. Ab dem Flughafen Köln-Bonn geht es nach Berlin ab 70 Euro, am 22. Dezember sogar für nur 50 Euro. Nach Hamburg kostet ein Ticket ab 45 Euro.


Mietwagen Ein Kleinwagen wie ein Opel Corsa ist beispielsweise über das Vergleichsportal Happycar für 230 Euro für eine Woche ab Düsseldorf erhältlich, 2370 Kilometer sind dabei inklusive. Wichtig: Kunden müssen darauf achten, wie die Versicherungsbedingungen sind, sonst kann es sehr teuer werden.


Mitfahrgelegenheit Der Vermittlungsdienst Blablacar darf weiter Touren vermitteln. Der Fahrer darf laut NRW-Landesregierung nur Personen aus einem weiteren Haushalt mitnehmen. Zu kontrollieren ist das kaum. Letztlich müssen die Reisenden daher selbst entscheiden, ob sie das Risiko einer Infektion eingehen wollen und so auch Verwandte/Freunde gefährden können.

Das NRW-Gesundheitsministerium rät „dringend“ dazu, Masken beim Mitfahren zu tragen. In der Bahn sind sie sowieso Pflicht. Vom Rheinland nach Berlin sind bei Blablacar rund 30 Euro fällig.

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