Finanzkrise Dax schließt mit starken Verlusten

Frankfurt/Main (RPO). Die Talfahrt an den weltweiten Aktienmärkten geht weiter. Auch die konzertierte Zinssenkung wichtiger Notenbanken konnte das Sinken der Kurse nicht aufhalten. Der deutsche Aktienindex (DAX) sackte am Donnerstag bis Handelsschluss mit minus 2,8 Prozent unter die Marke von 5.000 Punkten, der MDAX stieg minimal um 0,1 Prozent, der TecDAX verbesserte sich um 1,6 Prozent.

 Der deutsche Aktienmarkt ist positiv in die Handelswoche gestartet.

Der deutsche Aktienmarkt ist positiv in die Handelswoche gestartet.

Foto: ddp, ddp

Der Dow Jones Index schoss kurz nach der Eröffnung der Wall Street zwar um 140 Punkte nach oben, ging dann aber wieder auf Talfahrt. In der Schweiz stürzte der Blue-Chips-Index SMI nach anfänglich festerem Beginn erneut ab und fiel erstmals seit Anfang Mai 2005 unter die Marke von 6.000 Zählern. Der SMI schloss bei 5.799 Punkten und damit 4,52 Prozent niedriger als am Vorabend.

Unter den 30 DAX-Werten waren die Aktien von Commerzbank und Hypo Real Estate mit einem Plus von mehr als 7 Prozent die Gewinner. Dagegen waren der Chiphersteller Infineon mit einem Minus von mehr als 13 Prozent und der Energieriese E.ON minus 10 Prozent die größten die Verlierer.

IBM überrascht mit kräftigen Quartalsgewinn

Für Hoffnung an den Aktienmärkten nach dem Crash auf Raten der vergangenen Tage sorgte zeitweise der unerwartet hohe IBM-Quartalsgewinn von 2,8 Milliarden Dollar, ein Zuwachs gegenüber dem dritten Quartal 2007 von 20 Prozent. Schlechte Nachrichten gab es dagegen von den Autobauern, die bereits jetzt schon die Finanzmarktkrise zu spüren bekommen. So verzeichnete die General-Motors-Tochter Opel im September einen deutlichen Absatzeinbruch.

Trüb war die Stimmung in Japan. Dort drehte der Markt nach zeitweiligen Gewinnen zu Handelsschluss wieder ins Minus. Der Nikkei Index fiel auf 9.157 Zähler und damit auf ein Fünf-Jahres-Tief. Am Vortag war der Index sogar um 9,4 Prozent gesunken, was dem heftigsten Tagesverlust in 21 Jahren entsprach.

Dritte isländische Bank verstaatlicht

Mit der Begründung "ungewöhnliche Marktbedingungen" wurde am Donnerstag in Island der Börsenhandel vorübergehend ausgesetzt. Die Geschäfte sollen erst am Montag wieder aufgenommen werden, teilte die OMX Nordic Exchange Iceland mit. Zuvor hatte Island am Donnerstag auch seine größte Bank Kaupthing verstaatlicht. Damit stehen alle drei großen Finanzinstitute des Landes unter staatlicher Verwaltung.

(ap)
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