Berlin Deutsche sparen weniger

Berlin · Wegen niedriger Zinsen investieren die Bürger lieber ins Eigenheim.

Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen legen die Deutschen immer weniger auf die hohe Kante. Rund zwölf Prozent sparen weniger als noch vor einem Jahr, wie aus einer Studie des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hervorgeht. Nur sieben Prozent sparen mehr. "Von 100 Euro Nettoeinkommen werden nur noch 10,30 Euro zurückgelegt", sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon. "Vor fünf Jahren waren es 11,50 Euro."

Damit hat sich die Sparquote laut DSGV bedenklich reduziert. Um ausreichend für das Alter vorzusorgen, sei eine Sparquote von mindestens zehn Prozent nötig. Lebensrisiken seien damit noch nicht abgesichert. Im EU-Vergleich sind die Deutschen aber vergleichsweise eifrige Sparer – 2011 nur übertroffen von der Schweiz und Luxemburg, so die Sparkassen im März.

Angesichts des anhaltenden Zinstiefs stehen viele Vermögensformen nicht mehr hoch im Kurs: Nur 37 Prozent der Befragten finden Kapitallebensversicherungen gut, bei privaten Rentenversicherungen sind es nur 27 Prozent. Noch unattraktiver sind Sparbuch und Festgeld mit Werten von 19 und neun Prozent. Ähnlich ist das Bild bei Aktien, für die sich nur noch jeder Zehnte begeistern kann. Dagegen sind Häuser und Wohnungen beliebter geworden: Jeder zweite findet eine Immobilie als geeignet, um sich für das Alter finanziell abzusichern. Beim Vermögensbarometer 2012 waren es noch 45 Prozent.

Jedoch sind immer weniger Bürger bereit, sich für ein Eigenheim zu verschulden. Der DSGV appellierte an die Politik, Menschen mit geringen und mittleren Einkommen beim Eigenheimbau zu fördern. Fahrenschon plädierte dafür, die Einkommensgrenzen der Wohnungsbauprämie anzuheben und die Riester-Rente für alle zu öffnen.

(rtr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort