Düsseldorf Verdi droht Handel mit Streiks im Weihnachtsgeschäft
Düsseldorf · Im Einzelhandels-Tarifstreit hat die Gewerkschaft Verdi den Druck erhöht: "Ändert sich an der Haltung der Arbeitgeber nichts, werden wir die Streiks weiter fortsetzen – wenn es sein muss auch bis ins Weihnachtsgeschäft hinein", sagte Verdi-Bundesvorstand Stefanie Nutzenberger. In den regional geführten Verhandlungen verlangt Verdi in fast allen Bezirken 6,5 Prozent mehr Gehalt sowie die Rückkehr zum Manteltarifvertrag.
Seit Mai hat Verdi die Beschäftigten immer wieder zu Streiks aufgerufen. Gestern legten die Mitarbeiter der Baumarktkette Obi die Arbeit nieder. 200 Streikende demonstrierten vor der Konzernzentrale in Wermelskirchen. Vor allem der Streit um den Manteltarifvertrag belastet die Gespräche. Die Arbeitgeber halten das Tarifwerk für überholt, enthält es doch Regelungen für Berufsgruppen wie Flakhelfer oder die Kaltmamsell. Verdi vermutet jedoch, dass die Arbeitgeber den Manteltarif nur gekündigt haben, um den Weg für Arbeitszeiterhöhungen und Sonderleistungs-Kürzungen zu eröffnen.
Die Karstadt-Beschäftigten wollen heute und morgen die Arbeit niederlegen. Möglicherweise würden Häuser geschlossen bleiben, hieß es bei Verdi. Die Mitarbeiter fürchten um die Zukunft der Warenhauskette und verhandeln seit September über Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die Rückkehr in die Tarifbindung. Karstadt will erst ab 2016 wieder Löhne in voller Höhe zahlen.