Kyler Murray ist First Pick Erstmals Spieler in erster NFL- und MLB-Runde gedraftet

Nashville · Quarterback Kyler Murray wurde von den Arizona Cardinals beim NFL-Draft 2019 an erster Stelle gezogen. Der 21-Jährige gilt als Supertalent - in mehreren Sportarten.

 Kyler Murray beim NFL-Draft.

Kyler Murray beim NFL-Draft.

Foto: AP/Gregory Payan

Als Kyler Murray seinen Namen hörte, atmete er tief durch und schüttelte etwas ungläubig den Kopf. Der 21-Jährige wurde im NFL-Draft von den Arizona Cardinals an erster Stelle ausgewählt, für viele Experten eine logische Wahl. Und ganz nebenbei hat der Quarterback damit auch schon einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher: Murray ist der erste Sportler, der sowohl in der besten Football-Liga der Welt als auch in der Baseball-Profiliga MLB in Runde eins gedraftet wurde.

Für Murray erfüllte sich bei der Talenteziehung in der Nacht zum Freitag in Nashville/Tennessee ein Traum. "Ich liebe diesen Sport", sagte der Texaner - und meinte damit definitiv American Football. Bereits im Juni 2018 war das Supertalent von den Oakland Athletics im MLB-Draft an neunter Stelle gezogen worden.

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Foto: AP/Charlie Riedel

Der 4,7 Millionen Dollar schwere Vertrag mit den Athletics gestattete es Murray aber, noch eine weitere Saison College-Football zu spielen. Auf dieses Geld aber will er nun verzichten. Aber alles halb so schlimm. Als erster Pick im NFL-Draft wartet ein wahrer Geldsegen, Murray darf sich auf wohl mindestens 30 Millionen Dollar freuen. Ein gutes Argument für die NFL, wo die Gehälter deutlich höher sind als in der MLB.

Murray hatte die Qual der Wahl, die Entscheidung zwischen Baseball oder American Football fiel ihm nicht leicht. Er hatte bereits eine Baseballkarriere angestrebt, doch letztlich entschied er sich für die körperlich anstrengendere Variante. "Football war schon immer meine Liebe und Leidenschaft", hatte er im Februar in den sozialen Medien geschrieben.

Murray geht damit den Weg seines Vorgängers Baker Mayfield, seines Zeichens Quarterback von den Cleveland Browns und bester Offensiv-Rookie der vergangenen NFL-Saison. Beide waren die Spielmacher an der Universität von Oklahoma, beide wurden an erster Stelle gedraftet, beide gewannen die begehrte Heisman Trophy für den besten College-Spieler des Landes.

Sein Talent wurde Murray quasi in die Wiege gelegt. Schon Vater Kevin war ein erfolgreicher College-Quarterback, Onkel Calvin spielte mehrere Jahre in der MLB. Mit einer Körpergröße von 1,78 m gehört Murray zwar zu den kleineren Quarterbacks, allerdings macht er dieses Defizit durch seine Athletik, Beweglichkeit und Wurfgenauigkeit wett. Der Rookie weist viele Ähnlichkeiten zu NFL-Rekordverdiener Russell Wilson auf, Quarterback bei den Seattle Seahawks - mit Baseball-Vergangenheit und 1,80 m ebenfalls einer der kleineren Spielmacher.

Den Spagat zwischen den beiden Ballsportarten hatten in der Vergangenheit schon Legenden wie Deion Sanders oder Bo Jackson geschafft. Doch Murray werden Einsätze in beiden Ligen mit großer Sicherheit erspart bleiben, zu groß sind die Verpflichtungen als Passgeber in der NFL. In Arizona warten auf Murray große Herausforderungen, den Fans versicherte er: "Ich bin ein Sieger."

(eh/sid)
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