Zwischenfall für enge Kontaktperson Kombinierer Geiger wird statt zur Schanze zum Snowboard gefahren

Der deutsche Kombinierer Vinzenz Geiger hat einen ungewöhnlichen Zwischenfall bei den Olympischen Spielen erlebt. Weil er als Kontaktperson besondere Maßnahmen ergreifen muss, gab es einen Fehler im System. Ein Fahrer fuhr ihn zum Snowboard statt zur Sprungschanze.

 Vinzenz Geiger im Training auf der Olympia-Schanze.

Vinzenz Geiger im Training auf der Olympia-Schanze.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Nach den positiven Corona-Tests bei seinen Teamkollegen Eric Frenzel und Terence Weber ist der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger als enge Kontaktperson eingestuft worden. Für den 24-Jährigen bedeutet das unter anderem, dass er bei den Olympischen Winterspielen nicht mehr mit seinen Kollegen im Shuttle fahren darf. Zudem muss er an den Sportstätten eine eigene Umkleidekabine benutzen und alleine im Aufzug zur Skisprung-Schanze fahren.

Am Sonntag sorgten die Umstände für Probleme. „Der Fahrer hat ihn zum Snowboard gefahren und dann zurück“, berichtete Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem Sprungtraining seiner Athleten. „Das war recht hektisch, bis er mal hierhin gefahren wurde.“ Die Kommunikation mit dem Fahrer sei schwierig gewesen, da dieser kein Englisch gesprochen habe. Für die Zukunft ist Weinbuch allerdings zuversichtlich: „Es wird sich jetzt einspielen, aber es war noch keine Ruhe da.“

Auch bei den getrennten Kabinen habe es laut Teammanager Horst Hüttel zunächst Schwierigkeiten gegeben. Für alle engen Kontaktpersonen habe es nur eine Kabine gegeben. „Da hat man dann improvisiert.“

Derweil habe sich für die drei deutschen Athleten in den olympischen Quarantäne-Unterkünften die Lage nach vehementer Kritik des Deutschen Olympischen Sportbundes deutlich verbessert. Dies teilte der DOSB am Sonntag mit. Der Nordische Kombinierer und Olympiasieger Eric Frenzel habe innerhalb seines Quarantäne-Hotels in ein größeres Zimmer mit deutlich verbessertem Standard umziehen können. Sein Teamkollege Terence Weber sei aus der Selbstisolation im Mannschaftshotel in ein weiteres Quarantänehotel in Zhangjiakou mit ebenfalls ordentlichen Bedingungen verlegt worden, hieß es.

„Die Lage hat sich definitiv verbessert, das ist jetzt wirklich zufriedenstellend“, sagte Hermann Weinbuch, Bundestrainer der Nordischen Kombinierer.

Auch die Bedingungen für Eiskunstläufer Nolan Seegert bei den Winterspielen in China hätten verbessert werden können. Der Paarläufer konnte in ein größeres Zimmer in dem Pekinger Quarantäne-Hotel umziehen und hat nun Zugang zu einem Fahrrad-Ergometer.

Nordische Kombination - Weltcup 2023/24: Der deutsche Kader - Geiger, Schmid, Rydzek
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Der Kader der deutschen Nordischen Kombinierer

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Foto: dpa/Helmut Fohringer

Die gemeinsamen und intensiven Bemühungen hätten „zu einer spürbaren Verbesserung der Bedingungen von Eric, Terence und Nolan geführt“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig. „Dies ist in einer für die drei Athleten ohnehin sehr belastenden Quarantänephase ein wichtiges Signal der Unterstützung.“

(dör/dpa)
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