Nach Zusammenbruch Frenzel fehlt bei der Siegerehrung – so geht es dem Nordischen Kombinierer

Peking · Eric Frenzel brach im Ziel zusammen, fehlte nach dem Staffel-Silber in der Nordischen Kombination bei der Flower-Zeremonie. Doch es gibt Entwarnung für den Athleten.

 Eric Frenzel brach zusammen.

Eric Frenzel brach zusammen.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Eric Frenzel war fix und fertig, verlor eine Menge Zeit auf der Langlaufstrecke und blieb nach dem Wechsel auf Vinzenz Geiger lange im Schnee liegen. Der Star der Nordischen Kombination hatte sich bei seinem Fünf-Kilometer-Lauf in der Staffel vollkommen verausgabt und überanstrengt. Die Coronainfektion, die ihn für die beiden Einzelwettbewerbe ausschloss, scheint ihn mehr mitgenommen zu haben, als er und das gesamte deutsche Team gedacht hätten.

Auch nach dem Rennen fehlte Frenzel in der Jubeltraube seiner Teamkollegen Vinzenz Geiger, Manuel Faißt und Julian Schmid. Selbst bei der Flowe-Zeremonie mit etwas Abstand zum Rennen war Frenzel nicht mit dabei.

Nach der Übergabe der Maskottchen stand Bundestrainer Hermann Weinbuch am Mikrofon des übertragenden Senders ARD zum Interview parat und gab Entwarnung für seinen Athleten. „Der Eric hat sich völlig verausgabt. Das mit Corona wird sein Übriges dazu beitragen. Mittlerweile geht es ihm besser und er erholt sich“, so der Bundestrainer und verteidigte seine Entscheidung, Frenzel nach der Coronainfektion ins Rennen zu schicken.

Auch der deutsche Teamarzt Stefan Pecher konnte bruhigen: „Es handelt sich hauptsächlich um eine Unterkühlung, der Kreislauf ist wieder stabil. Sicher war die Belastung aufgrund des massiven Anfangstempos nach der langen Quarantäne ein bisschen hoch, aber gesundheitliche Schäden sind nicht zu erwarten. Ihm geht es wieder deutlich besser“, sagte Pecher.

Frenzel selbst war nach der Flowe-Zeremonie dann wieder beim Team und stand zum Interview in der ARD parat. „Es geht mir gut. Ich werde mir den Lauf von Vinzenz noch mal angucken müssen. Ich habe nichts mitbekommen. Ich habe jetzt erst erfahren, dass wir Silber gewonnen haben“, sagte er. „Es war ein harter Lauf und ich musste zusehen, dass ich noch ins Ziel komme“, so Frenzel selbst.

Frenzel wurde bei seiner Ankunft in Peking vor rund zwei Wochen positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste lange in einem Quarantäne-Hotel verbringen, bevor er sich vor einigen Tagen freitesten konnte. Das deutsche Team nominierte ihn dann nach einigen Tests für das Staffel-Rennen, in dem Geiger sein Team auf den Silberrang lief.

Ob Frenzel langfristig Probleme bekommen könnte, wird sich zeigen. Er soll in Deutschland eingehend untersucht werden, bislang scheint aber alles in Ordnung. „Er ist von der Lunge her frei, die Herztöne sind auch rein. Er konnte alleine in die Kabine laufen, er hat sich umgezogen. Wir werden ihn die nächsten Tage schonen. Er wird sicher nächste Woche zu mir in die Praxis kommen, um Laborentnahmen zu machen. Dann sehen wir weiter, wie er die nächsten Weltcups bestreiten wird“, sagte Pecher.

(dör)
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