Neubau auf dem Willy-Brandt-Platz hinterm Bahnhof Richtfest für innovatives Jobcenter in Krefeld

Krefeld · Nachhaltig, übersichtlich, freundlich: Der Neubau des Jobcenters hinterm Bahnhof soll den „grauen Schleier des alten Systems“ abstreifen. Wie sich der Alltag für die Mitarbeiter und für die Kunden des Jobcenters verbessern soll.

Richtfest der Arbeitsagentur auf dem Willy-Brandt-Platz:  Das Gebäude wird nach der Erwartung des Bauherrn ein Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten.

Richtfest der Arbeitsagentur auf dem Willy-Brandt-Platz:  Das Gebäude wird nach der Erwartung des Bauherrn ein Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Projekt „Opus“, das neue Gebäude des Jobcenters, das aktuell hinter dem Bahnhof errichtet wird, nähert sich mit großen Schritten der Vollendung. Der Rohbau konnte nun, nur rund ein dreiviertel Jahr nach Grundsteinlegung, abgeschlossen werden. So feierten Bauherr „Die Developer“ und alle an der Großbaustelle Beteiligten am Donnerstag Richtfest für das Projekt, das ab Juli auf rund 13.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche etwa 400 Menschen Platz für ihre Arbeit – und den Jobcenterkunden bessere Bedingungen - bieten soll.

 Richtfest (v.l.): Dezernent Beyer, Thomas Becker (Jobcenter), Oberbürgermeister Meyer und Stefan Muehling (Developer).

Richtfest (v.l.): Dezernent Beyer, Thomas Becker (Jobcenter), Oberbürgermeister Meyer und Stefan Muehling (Developer).

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Dabei soll das Gebäude, das nach Erwartung des Bauherrn ein Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten wird, vor allem grün werden, wie Architektin Sabrina Muth-Kieslich erklärt. „Wichtig war uns, dass es sich gut ins Stadtbild, vor allem die Blockrandbebauung an der Ritterstraße, einfügt. Darum haben wir eine Backsteinoptik für die Fassade gewählt. Wichtig war uns auch, dass wir viel Grün integrieren. Der Innenhof wird intensiv und artenreich bepflanzt sein, und auch die Fassaden werden begrünt. Dazu kommen weitere Bäume auf dem Parkplatz, der auf dem Areal zwischen Gebäude und Bahndamm untergebracht ist“, erläutert sie.

Für die Planer vor allem wichtig: „Wir sind trotz aller bekannten Lieferschwierigkeiten auf den globalen Märkten voll im Zeitplan. Das ist nur möglich durch tolle Arbeit einerseits in der Planung, andererseits aber auch von den Menschen auf der Baustelle selbst. Dafür sind wir sehr dankbar“, betont Developer-Geschäftsführer Stefan Mühling.

Oberbürgermeister Frank Meyer würdigt das Richtfest als weiteres wichtiges Signal und Symbol für eine positive Entwicklung der Innenstadt. „Wir haben derzeit viele tolle und wichtige Projekte. Sei es das LogIn an der St-Anton-Straße, das Bröckske, dieses Gebäude hier oder das direkt gegenüber, in das die Autobahn-GmbH einzieht. Gerade die beiden Gebäude hier, die diese für Krefelder schreckliche Brache endlich schließen, sind ein wichtiges und sichtbares Zeichen, dass sich auch und besonders hier in der südlichen Innenstadt wirklich etwas tut“, betont er.

 Das Innere des neuen Jobcenters präsentiert sich großzügig, hell  und übersichtlich.

Das Innere des neuen Jobcenters präsentiert sich großzügig, hell  und übersichtlich.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein wichtiger Schritt in die Zukunft ist der Neubau auch für Thomas Becker. Der Geschäftsführer des Jobcenters Krefeld wird voraussichtlich ab Juli einziger Mieter der Immobilie sein. „Für uns ist es eine ganz wichtige und besondere Zeit. Hartz IV läuft jetzt aus und wird durch das Bürgergeld ersetzt. Wir wollen damit den grauen Schleier des alten Systems ein Stück weit abstreifen. Mit den Möglichkeiten, die dieser Bau uns bietet, können wir uns viel kundenfreundlicher und offener präsentieren. Das geht mit dieser Änderung Hand in Hand. Wir sind alle happy, und das nun erfolgte Richtfest zeigt uns, dass wir uns auf der Zielgerade befinden. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können, dass wir jetzt in dieser Situation hier stehen“, betont er.

Kunden des Jobcenters werden künftig in einer 500 Quadratmeter großen Halle ankommen und von dort über neu konzipierte Leitsysteme durch das Gebäude geführt, wie Architektin Muth-Kieslich erläutert. Der Bau selbst sei aber nur ein Teil des gesamten Wertes, betont Mühling. „Nachhaltigkeit und Kundenfreundlichkeit im Bau ist uns wichtig. Aber sie enden nicht bei CO2-Verbrauch oder Leitsystemen. Dieses Gebäude hier ist derart verkehrsgünstig gelegen, zentral und unmittelbar am Bahnhof, dass diese Lage allein ein wichtiger Punkt der Nachhaltigkeit, aber auch der Kundenfreundlichkeit ist“, betont er.

Das Dachgeschoss mit dem Geschäftsführer-Bereich: Das ganze Gebäude soll extrem klimafreundlich sein.

Das Dachgeschoss mit dem Geschäftsführer-Bereich: Das ganze Gebäude soll extrem klimafreundlich sein.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Einen besonderen Dank richten alle Redner des Nachmittags an die Arbeiter auf der Baustelle, die mit ihrem Engagement dafür gesorgt haben, dass der Bau sehr viel schneller wächst als der der Autobahn GmbH auf der gegenüberliegenden, westlichen Seite des Willy-Brandt-Platzes. Allerdings hoffen die dort Verantwortlichen, dass dieser Bau nun zügig aufholt und nur wenig später als das Opus fertiggestellt wird. Dann sei, so betont Meyer, das gesamte Gelände nachhaltig aufgewertet.

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