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„Football’s coming home“ Englische Fans grölen für ihre Elfmeter-Helden

Düsseldorf · England ist das Mutterland der Fangesänge. Von Liverpool ausgehend entwickelte sich in den englischen Stadien in den 60er-Jahren die Kultur der spontanen Lieder auf die eigenen Spieler und Teams. Auch nach dem Viertelfinal-Einzug begeisterten die Engländer wieder mit ihrem Gesang.

Die ganze Nacht über sangen die Fans in London, Liverpool und zig anderen englischen Städten ihre Hymne „Football’s coming home“. Nie war sie die letzten großen Turniere über passender als jetzt. Das junge englische Team hatte gerade Kolumbien im Achtelfinale besiegt - im Elfmeterschießen. Der Fluch war besiegt - England hatte endlich wieder ein Elfmeterschießen gewonnen.

Im Stadion, auf den Straßen in England in den Pubs rasteten die Fans aus - und stimmten einen Gesang nach dem anderen an: auf ihr Team, auf ihren Trainer, auf ihre Elfmeter-Helden.

Die Engländer sind für ihre Fan-Gesänge berühmt. Regelmäßig sorgen sie mit ihren Hymnen und umgedichteten Popsongs für Gänsehautstimmung in den Stadien und Pubs. Während des Achtelfinals gegen Kolumbien und vor allem nach dem Sieg im Elfmeterschießen zeigten die Engländer einmal mehr, dass sie gesangs- und feiertechnisch längst weltmeisterlich sind. Sie ehrten Trainer Gareth Southgate und ihre Elfmeterhelden mit eigenen Lied-Zeilen und sangen ihre Mannschaft bereits nach Moskau - wo am 15. Juli das WM-Finale steigt.

Englische Fans feiern ihr Team nach Elfmeterschießen
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Foto: AFP/TOLGA AKMEN

Videos aus einem Pub in der Nähe von London zeigen, wie die Fans dort schon während des Spiels Southgate ein Lied widmen. Auf die Melodie von „Whole Again“ - ein 90er-Jahre-Hit der Mädchengruppe Atomic Kitten - singen die Fußball-Fans: „Southgate you’re the one - you still turn me on - football’s coming home again“. Wenig später schallte es „Vardy’s on fire“ durch den Pub - obwohl der Aufstiegsheld von Leicester City zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf dem Platz steht. Aber der Name passt eben so gut auf die Liedzeile, die jeder Fan mitgrölen kann.

In den 1960er Jahren wurde der Fangesang in Liverpool quasi geboren. Inspiriert von den rhythmischen Anfeuerungen der Südamerikaner bei der WM 1962 in Chile, kreierten die Engländer ihr eigene Kultur des Fangesangs und trugen die nach Europa. „You’ll never walk alone“ wird in dieser Zeit zur Hymne der Liverpool-Fans und sorgt bis heute für Gänsehaut vor jedem Spiel der Reds. Aber was den englischen Fan-Gesang wirklich unverwechselbar macht, ist die Improvisation.

„Die Matrix ist nicht kaputt“
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Foto: AP/Matthias Schrader

Als Liverpool 1967 bei NebeI spielte, sahen die eigenen Fans das Tor der Liverpooler nicht. Also riefen sie: „Who scored the goal, who scored the goal?“ (auf deutsch: Wer schoss das Tor?). Von der anderen Seite schallte es zurück: „Hateley scored the goal, Hateley scored the goal“ (auf deutsch: Hateley hat das Tor geschossen). Der improvisierte Fan-Gesang war geboren.

Irgendeiner im Block fängt an, eine Liedzeile zu singen und der Rest steigt ein, antwortet oder führt das Lied fort. Hat ein Spieler die Fans besonders begeistert, kreiert garantiert eine Gruppe aus Fans einen Song für ihn - so bekamen zum Beispiel die deutschen Spieler Mesut Özil oder Per Mertesacker ihren ganz persönlichen Gesang von den Arsenal-Fans.

Spätestens seit Dienstagnacht dürften sich auch die Elfmeter-Helden künftig in Liedern wiederfinden.

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